Fischer setzt auf Start-ups

Der Konzern muss 2020 beim Umsatz ein Minus verkraften – aber insgesamt sei es "deutlich besser, als erwartet". Nun wird ein Bereich gestärkt und eine Aussage in der Progonose ist bemerkenswert

 
Foto: fischer
 

Waldachtal. Die Unternehmensgruppe Fischer hat den Bruttoumsatz im vergangenen Jahr mit 872 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vorjahr waren es noch 887 Millionen Euro – wobei es wechselkursbereinigt eine Punktlandung war: wie im Vorjahr wurden 877 Millionen umgesetzt. Zum Ergebnis macht der Konzern keine Angaben.

Abgesehen von derlei Bilanzdetails zeigt man sich generell zufrieden: Damit sei "Fischer deutlich besser, als nach den ersten Monaten 2020 erwartet, durch ein herausforderndes Corona-Jahr gekommen".

Das wichtigste Standbein der Gruppe ist laut Mitteilung weiterhin der Bereich Befestigungssysteme. Hier sei der Umsatz auf dem Vorjahresniveau gelegen. Laut Bilanz lag der in 2019 bei 655 Millionen Euro und steuerte damit 77,7 Prozent bei. Auch der Bereich Automotive habe ein "stabiles Umsatzergebnis" geliefert – was damit gut 147,2 Millionen Euro oder 17,5 Prozent sein dürften.

Zu den weiteren Geschäftsbereichen macht der Konzern aktuell keine Angaben. Die Elektroniktochter LNT Automation lieferte in 2019 einen rückläufigen Umsatz in Höhe von 20,3 Millionen Euro und der Spielzeugzweig Fischertechnik war ebenfalls rückläufig mit 8,5 Millionen Euro. Zur Consulting-Tochter gab es auch 2019 keine konkreten Angaben.

Lieber lenkt der Konzern die Aufmerksamkeit auf einen Bereich, der im Mai des vergangenen Jahres einen besonderen Raum erhielt: Im ehemaligen Elternhaus von Klaus Fischer wurde der "Fischer Innovations-Campus" eingerichtet, in dem die Start-ups aus der Gruppe sowie generell Mitarbeiter in einer "kreativen Umgebung neue Ideen sowie Innovationen schnell zur Marktreife und zum Erfolg führen" sollen. Hier hätten sich im vergangenen Jahr gleich mehrere nicht näher genannte junge Unternehmen "erfolgreich am Markt" ertabliert. Deshalb will der Konzern auch im laufenden Jahr den Start-up-Bereich stärken und diese "Campus"-Denke auch an den internationalen Standorten ausbauen – neben den klassischen Produktionen, die in 2021 zusätzlich in Vietnam und Serbien eröffnet werden sollen.

Ansonsten hält man sich mit Aussagen für das laufende Jahr bei Fischer zurück. Oder wie es der Konzern formuliert: "Wegen der weiterhin unsicheren Lage auf den Weltmärken durch die Corona-Pandemie und teils wirtschaftsunfreundlichen Entscheidungen der Politik, die ein nachhaltiges Wirtschaften erschweren, gibt Fischer für das laufende Geschäftsjahr keine Prognose ab."

Die Unternehmensgruppe Fischer geht zurück auf die Gründung eines Unternehmens durch die Erfinderlegende Artur Fischer im Jahr 1948 – ein Webstuhlschalter sowie elektrische Feuerzeuge waren die ersten Produkte, gefolgt von einem Synchronblitz für Fotoapparate, später dann ein Spreizdübel aus Nylon sowie die Fischertechnik-Baukästen. Heute beschäftigt die Gruppe in 50 Gesellschaften in 38 Ländern gut 5200 Menschen. Die Produkte werden in 120 Länder weltweit exportiert.

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