Followfood fördert den Systemwechsel

Der Lebensmittelhersteller unterstützt den Landwirtschaftsbetrieb Gut & Bösel. Chef Benedikt Bösel verfolgt ehrgeizige Ziele

 
Foto: Gut & Bösel
 

Friedrichshafen. Gut zwei Jahre nach Gründung der eigenen Bodenretter-Initiative hat die Followfood mitgeteilt, welcher Betrieb mit dem Geld unterstützt wird: Der Landwirtschaftsbetrieb Gut & Bösel erhält für das vergangenen Jahr zunächst 50.000 Euro, in diesem und im kommenden Jahr sollen es dann jeweils  "mindestens 100.000 Euro" sein. Followfood gibt fünf Cent pro verkaufter Packung an die eigene Initiative weiter.

"Wir haben lange nach dem richtigen Projekt für die Bodenretter-Gelder gesucht. Mit der Entscheidung für das visionäre Konzept von Gut & Bösel können wir in größerem Stil nachhaltige Landwirtschaftsmethoden jenseits von EU-Bio fördern und umsetzen. Denn wir wollen bei der Bodenrettung ebenso viel erreichen wie beim Meeresschutz", erläutert Followfood-Geschäftsführer Jürg Knoll.

Der Betrieb Gut & Bösel befindet sich in Alt Madlitz in Brandenburg und gilt als Vorzeigebetrieb in Sachen innovativer Agrarkonzepte. Methoden wie ganzheitliches Weidemanagement, Agroforst und syntropische Landwirtschaft sind dabei Stichworte – alles zielt auf nachhaltige Lösungen für Bodenfruchbarkeit, Dünger oder auch Mikroorganismen. Benedikt Bösel, Geschäftsführer der Gut & Bösel: "Wir sind davon überzeugt, dass die Unvorhersehbarkeiten der Zukunft nur durch gesunde Ökosysteme abgefangen werden können. Das bedeutet nichts anderes als einen Systemwandel."

Dass dem Landwirt für diesen Wechsel zusätzliche Einnahmen durch die Partnerschaft mit Followfood zur Verfügung stehen, kann er eigentlich als sicher verbuchen: Die Friedrichshafener haben stabil die Nase vorn in verschiedenen Lebensmittelbereichen wie Tiefkühlfisch in Biostandard. Für das Jahr 2020 rechnet Chef Knoll mit einem Umsatz in Höhe von 70 Millionen Euro. Das Vorjahr wurde mit einem Umsatzplus von satten 23 Prozent abgeschlossen.

Das Unternehmen wurde von den passionierten Surfern Jürg Knoll und Harri Butsch im Jahr 2000 als Fish & More gegründet. Beide wollten mit neuen Ansätzen etwas gegen die Überfischung unternehmen. 2007 erfolgte ein wichtiger Schritt: Das Duo führte als Pioniere auf jeder Packung einen Tracking Code ein, mit der der Verbraucher umfassende Informationen rund um Fisch, Herkunft oder auch Fangmethode abrufen kann. Das System wurde ständig erweitert – und inzwischen von den meisten Tiefkühlfischherstellern übernommen. Seit 2015 firmiert das Unternehmen als Followfood und bietet eine Palette von Fisch bis Pizzen in Bio-Qualität.

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