Franz Morat: Glück im Unglück

Der Präzisionsteilehersteller erreicht trotz Umsatzeinbruch beim Ergebnis eine schwarze Null – für Chef Gökhan Balkis ein Erfolg. Er präsentiert auch gleich einen bunten Strauß besonderer Art

 
Foto: iStockphoto / Franz Morat Group
 

Eisenbach. Die Franz Morat Group wird das Geschäftsjahr mit einem Umsatzminus von 15 Prozent auf gut 81 Millionen Euro abschließen. Das teilte Geschäftsführer Gökhan Balkis im Rahmen einer virtuellen Betriebsversammlung mit: "Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Gesamtsituation ist das ein akzeptabler, sogar ein guter Wert, mit dem wir zufrieden sein können."

Zumal man sich auf zwei Punkte besonders fokussiert hat: Erstens wollte man die Arbeitsplätze an allen Standorten erhalten. Zweitens beim Ergebnis eine "schwarze Null" erreichen. Balkis: "Beides ist uns gelungen." Beide Punkte bleiben bei Franz Morat auch im kommenden Jahr im Fokus. Dabei glaubt der Geschäftsführer nicht an einen raschen Aufschwung, weshalb er nur mit einem Umsatzplus von vier Prozent rechnet – wenigstens der Ausgleich des Einbruchs rückt damit in weite Ferne.

Dabei hatte die Gruppe Glück im Pandemie-Unglück: Die Geschäftsführung hat bereits Mitte 2019 aufgrund des sich abzeichnenden Abschwungs in der Automobilindustrie und dem Maschinenbau ein "umfangreiches Programm zur Ergebnisverbesserung" eingeleitet. Dazu gehört auch ein Fokus auf Vertriebs- und Entwicklungsaktivitäten, eine Strategie, die "konsequent weitergeführt" werden soll. "Ich bin froh, dass wir zahlreiche neue Aufträge und Projekte in allen unseren Geschäftsbereichen in der Pipeline haben, die kurz vor dem Serienstart stehen", so Balkis.

Zum Beweis präsentierte der Geschäftsführer einen sprichwörtlich bunten Strauß an Projekten: Dazu zählen Kunststoffkomponenten für E-Bikes und den Automotive-Sektor, Motorwellen für Elektrostapler und Radnabengetriebe für fahrerlose Transportsysteme sowie kundenspezifische Antriebe für gewerbliche Kaffee-Vollautomaten, Textil-Färbemaschinen oder die Sensorreinigung von autonom fahrenden Autos.

Die Wurzeln der Franz Morat Group reichen gut 100 Jahre zurück. Heute beschäftigt das Unternehmen am Stammsitz in Eisenbach sowie bei Töchtern in den USA, Polen, Mexiko und der Türkei rund 640 Mitarbeiter und adressiert Komponenten und Antriebssysteme für den Maschinen- und Fahrzeugbau, Reha- und Intralogistik-Geräte sowie der Automobilindustrie. 

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