Freiburg: Bauverein will <br>Gagfah-Wohnungen kaufen

In den Verkauf von 140 Wohnungen in Freiburg-Herdern kommt neues Leben. Der genossenschaftliche Bauverein Breisgau aus Freiburg hat jetzt sein Interesse signalisiert.

 
 

Freiburg. Ein gutes Jahrzehnt ist es her, dass die Stadt Freiburg die einst eigenen Wohnungen verkauft hat – an die Gagfah. Doch das Unternehmen, das dem US-Investor Fortress gehört, steht zunehmend in der Kritik. Da kommt die Suche nach einem neuen Eigentümer gerade recht.

Bislang galt die LBBW-Tochter Südwert als heißester Kandidat für den Kauf der 140 Wohneinheiten. Doch das Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen will nicht nur die Gebäude, sondern auch die Grundstücke. Die gehören aber weiterhin der Stadt.

SPD-Stadtrat Walter Krögner plaudert nun in der Badischen Zeitung vom Interesse des Bauvereins. Da die Stadt die Grundstücke besitzt, hat sie auch Einfluss auf den Deal. So lag zwar ein 2,6 Millionen Euro schweres Angebot der Südwert für die Flächen vor. Doch der Gemeinderat nahm das Thema im Dezember von der Tagesordnung. Der Hintergrund ist kein Geheimnis mehr: das Interesse des Bauvereins.

Stadtrat Krögner schätzt den Erlös je Wohnung auf 60.000 Euro. Somit hätte der Deal ein Volumen von 8,4 Millionen Euro. Die 140 Wohnungen liegen zwischen Rennweg, Sautier- und Stefan-Meier-Straße. Die Gebäude stammen aus den 1950er-Jahren.

Der Bauverein Breisgau ist eine der ältesten Immobiliengenossenschaften im Land. Das 1899 gegründete Unternehmen zählt 16.000 Mitglieder und hat einen Bestand von rund 8600 Wohnungen, davon sind 5000 Mietwohnungen.

Gagfah steht für Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten. Vor acht Jahren verkaufte die Bundesversicherung das Unternehmen an Fortress. Die Gagfah sitzt offiziell in Luxemburg. Hauptsitz der deutschen Tochter ist Essen. Mit 155.000 Mietwohnungen ist die Gagfah das größte böresnnotierte Unternehmen dieser Art. Seit 2006 ist das Unternehmen an der Börse. Heute hat es dort einen Wert von 860 Millionen Euro. 2010 hat das Unternehmen mit 2405 Mitarbeiter noch 1,443 Milliarden Euro erlöst.

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