GFT: Gewinnsprung mit Schönheitsfehler

Der IT-Dienstleister GFT hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr fast verdoppelt. Trotzdem hat das Unternehmen im Tagesgeschäft mehr ausgegeben als eingenommen.

 
Foto: Archiv
 

Stuttgart. Die Zahlen von GFT sehen auf den ersten Blick wieder einmal glänzend aus. Das Unternehmen weist unterm Strich einen Gewinn von 4,4 Millionen Euro aus – zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis zum Jahresende soll der Überschuss weiter steigen. Vor Steuern will GFT 15 Millionen Euro verdienen – 25 Prozent mehr als 2012.

Doch trotz der hervorragenden Ertragswerte hat das Unternehmen im Tagesgeschäft mehr ausgegeben als eingenommen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt nach den ersten sechs Monaten minus 8,8 Millionen Euro. Gegenüber dem ersten Quartal hat sich der Wert damit nur leicht verbessert.

Grund für das Minus dürfte die Zahlungsmoral mancher Kunden sein. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 30. Juni durch verzögerte Zahlungseingänge um 10,2 Millionen auf 54,41 Millionen Euro, schreibt der Vorstand um Ulrich Dietz in seinem Lagebericht. Im ersten Halbjahr 2012 hatte der Anstieg nichtmal eine Million Euro betragen.

An der Börse überzeugte der IT-Dienstleister trotzdem. Die GFT-Aktie legte nach Vorlage des Halbjahresberichts um mehrere Prozent zu. Besonders angetan dürften die Anleger von der Solutions-Sparte des Unternehmens sein, deren Gewinn um 63 Prozent auf knapp sieben Millionen Euro nach oben schoss.

Computerprogramme von GFT Solutions sorgen etwa dafür, dass Aufträge aus dem Online-Banking in Sekundenschnelle in den Handelsraum einer Bank gelangen. Mit der Übernahme des italienischen Wettbewerbers Sempla zum 3. Juli wird sich das Wachstum der Sparte wohl noch deutlich beschleunigen.

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