Grässlin schließt die Produktion

St. Georgen. In zwei verschiedene Himmelsrichtungen wird die noch am Stammsitz im Schwarzwald verbliebene Produktion verlagert: Die Motorenfertigung sowie Spritzerei und Werkzeugbau sollen in das Schwesterwerk nach Mexiko ausgelagert werden. Und die Fertigung der jüngsten Produktfamilie, einer digitalen Verteilerzeitschaltuhr, wird an einen Zulieferer aus dem Schwarzwald ausgegliedert. "Es macht keinen Sinn, den kleinen Produktionsstandort hier zu halten", erläuterte eine Sprecherin das Vorgehen.

20 Menschen sind von der Schließung betroffen – zugleich sucht das Unternehmen händeringend nach Spezialisten für die Entwicklung. Denn diesen Bereich will die Geschäftsführung in St. Georgen auf jeden Fall erhalten und ausbauen. Von Seiten der Geschäftsführung spricht man über diese Abteilung von einem "außerordentlichen Entwicklungspotenzial".

Zugleich hält man die eingeleiteten Schritte für alternativlos: "Die Entscheidung, die Produktion einzustellen, fiel uns nicht leicht. Jedoch müssen wir Kosteneffizienz und Produktivität weiter steigern…", so Paulina Kowalskowa, Geschäftsführerin der GmbH. Grässlin hat bereits im Mai vergangenen Jahres mit weitreichenden Schritten zur Restrukturierung begonnen. 

Im vergangenen Jahr setzte Grässlin nach Angaben des Unternehmen 14 Millionen Euro um, für das laufende Jahr wird mit 15 Millionen geplant. Ab 2020 gilt die Vorgabe: zweistelliges Wachstum! Zur Profitabilität machte man bei Grässlin keine Angaben.

Grässlin wurde Anfang der 1950er Jahre von Dieter Grässlin gegründet und ab 1956 begann er in der Waschküche seiner Schwiegereltern mit der Teilmontage von Uhrwerken. Zugleich folgten erste eigene Produkte: Betriebsstundenzähler. Heute entwickelt und produziert das Unternehmen Zeitschalttechnik, Licht- und Temperatursteuerungen. Seit 2007 gehört Grässlin zum US-Unternehmen Intermatic.