Graf Hardenberg baut um
Der Autohandels-Primus gibt sich eine neue Führungsstruktur und investiert in Karlsruhe in einen Mobilitätsstandort der Zukunft – mitsamt einem besonderen Lebensraum
red
26.06.2020 | 11:50
Karlsruhe. Die Graf Hardenberg-Gruppe baut die Führung um – weil Thomas Seifried nach 44 Jahren in den Ruhestand geht. Er hat sein Berufsleben vom Azubi bis zum Vorstand bei der Gruppe verbracht. Seine Aufgabe als Vorstand der Günther Graf von Hardenberg-Stiftung übernimmt Friedrich Behle zusätzlich zu seiner Tätigkeit beim Autohändler RKG in Bonn. Parallel wurde Julia Liebermann als Nachfolgerin von Susanne Zehm neu in den Vorstand der Stiftung berufen.
Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung wird Thomas Lämmerhirt, der sich dafür aus seinen bisherigen Funktionen in den einzelnen Holdings zurückzieht.
Diese Aufgaben wiederum werden von einem Duo übernommen: Peter Benz, bislang Geschäftsführer des Porsche Zentrums Offenburg und Sprecher der Geschäftsführer der sechs Porsche Standorte der Gruppe wird zusätzlich das After-Sales-Geschäft der Gruppe steuern. Volker Brecht, bislang Geschäftsführer der Nord-Betriebe rund um Karlsruhe und Spartenverantwortlicher Gebrauchtwagen kümmert sich künftig zusätzlich um das Sales-Geschäft der Gruppe.
Der neue Stiftungs-Chef Lämmerhirt zeigte sich von den Personalentscheidungen überzeugt: "Mit der organisatorischen Neuaufstellung tragen wir dem Wachstum und den gestiegenen Erfordernissen der Steuerung Rechnung. Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, für die Aufgaben der Holdings aus dem Kreis der Geschäftsführer hochqualifizierte langjährige Mitarbeiter befördern zu können."
Parallel arbeitet die Gruppe auch baulich an der Zukunftsfähigkeit: Am Standort Karlsruhe entsteht zusätzlich auf 22.000 Quadratmetern Fläche ein neuer Mobilitätsstandort samt Ladepark für E-Autos. Am Standort sollen nicht nur Fahrzeuge in zeitgemäßer Form präsentiert, sondern in einer 1000 Quadratmeter großen Werkstatt für VW Nutzfahrzeuge auch repariert werden.
Zusätzlich entsteht nach Angaben der Gruppe das "größte und technisch modernste Karosserie- und Lackzentrum in Süddeutschland". Und noch eine Besonderheit: Für bedrohte Tierarten werden auf mehr als 500 Quadratmetern neue Lebensräume auf dem Areal geschaffen. Eine Investitionssumme für das Gesamtprojekt wurde nicht genannt.
Die Graf Hardenberg-Gruppe geht auf die Gründung eines Autohauses durch Günther Graf von Hardenberg in Donaueschingen Ende der 1940er Jahre zurück. Graf von Hardenberg pflegte von Beginn an einen engen Austausch mit Porsche. Heute ist die Gruppe mit mehr als 1400 Beschäftigten in 30 Betrieben und an 15 Standorten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben "eine der erfolgreichsten Autohandelsgruppen in Deutschland". Seit dem Tod des Gründer 1985 befindet sich die Gruppe in der Hand einer Stiftung.