Grossmann baut ein Europäisches Forum
Der Architekt und Projektentwickler investiert in einen ungewöhnlichen Neubau direkt am Rhein: Neben Büroflächen bietet es Platz für eine deutsch-französische Kulturinstitution. Mit einem weiteren Projekt sorgt Grossmann für zusätzliche Aufregung.
red
28.11.2017 | 14:05
Neuried. Mit dem symbolischen Spatenstich haben die Arbeiten am neuen "Europäischen Forum am Rhein" begonnen. Initiator Jürgen Grossmann beging den Akt mit gemischten Gefühlen: "Bei normalen Projekten ist die Grundsteinlegung der Anfang eines Projekts – hier aber habe ich das Gefühl, dass wir den Berg schon erklommen haben." Grossmann spielte damit auf die fast zehn Jahre Vorbereitungs- und Planungsphase für den Neubau an.
Mehr als zehn Millionen Euro wird das Forum kosten, das in den kommenden anderthalb Jahren direkt an der Rheinbrücke bei Altenheim entstehen wird. Das Herzstück der 3500 Quadratmeter Fläche bildet ein Amphitheater im zweiten Obergeschoss mit Platz für 170 Personen. Es wird die neue Spielstätte des Baal Novo Theater Eurodistrict. Daneben wird es 680 Quadratmeter Büroflächen, ein 550 Quadratmeter großes Restaurant sowie eine Lounge-Bar geben.
Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises und Präsident des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau, zollte Grossmann Respekt für die jahrelange Hartnäckigkeit: "Das Forum hat das Potenzial für ein Wahrzeichen des Eurodistrikts, hier wachsen das Elsass und die Ortenau noch ein Stück näher zusammen."
Derweil sorgt der Projektentwickler in Achern für Aufregung: Der Gemeinderat hat der Firmengruppe zugesagt, den Campingplatz am Achernsee zur Entwicklung zu kaufen. Allerdings nur, wenn es Grossmann gelingt, auch die Ruine des Seehotels zu kaufen. "Wir sind zuversichtlich", so der Projektentwickler.
Unter den Dauercampern haben die Pläne für Aufregung gesorgt. Denn in ersten Skizzen für die Neugestaltung des Areals waren die Flächen nicht mehr vorhanden. Grossmann: "Das war ein Fehler." Erst in den kommenden "Monaten und Jahren" sollten Pläne entwickelt werden, die möglichst allen Interessen gerecht werden würden.