Großmetzgerei Gruninger ist insolvent

Es fällt wohl unter langfristige Schäden. Im November 2008 war die Freiburger Großmetzgerei Gruninger abgebrannt. Es folgte ein Neuanfang. Doch jetzt geht dem Unternehmen das Geld aus.

 
 

Freiburg. Vielleicht wollte Gruninger einfach zu viel richtig machen. „Wir haben damals das Abenteuer gewagt, um die Arbeitsplätze zu retten“, sagt Geschäftsführer Michael Gruninger. Diese 165 Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.

Bei dem Feuer wurde das Fleischwerk der Gruningers zerstört. Die Produktion musste ausgelagert werden. Gut ein halbes Jahr später haben dann die Bauarbeiten für den 30 Millionen Euro teuren Neubau begonnen. 364 Tage nach dem Feuer wurde das neue Fleischwerk schon eröffnet.

Dieses Wagnis droht zu scheitern. Gruninger habe nach dem Schaden einige Kunden verloren. Auch die Schlecker-Insolvenz traf Gruninger noch mal. Der Drogerie-Riese hat in vielen Filialen auch Würstchen verkauft – die kamen aus Freiburg. Schlecker machte mehr als zehn Prozent des Gruninger-Umsatzes aus.

Die Rettung versucht nun der Freiburger Insolvenzverwalter Thomas Kaiser. Er soll das Unternehmen sanieren. Und Firmenchef Gruninger versichert: „Der Betrieb wird ohne Unterbrechung weiterlaufen, wir haben keine Produktionsengpässe.“

Gruninger strebt ein Planverfahren an, bei dem das Unternehmen selbst am Ruder sitzen kann. „Die Chancen dafür stehen gut“, glaubt der Geschäftsführer. Bereits zur möglichen Insolvenzeröffnung will er der Belegschaft eine Perspektive aufzeigen. „Dann haben wir eine Lösung“, so Gruninger weiter.

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