Hausaufgaben rund um den Feldberg

Nach einer Sonderprüfung wird die Abrechnung der "Hochschwarzwald Card" als "nicht nachvollziehbar" abgestempelt. Auch die Kooperation mit dem Liftverbund steht vor dem Aus – zumindest zunächst

 
Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH
 

Hinterzarten. Die Querelen rund um das Gästeangebot "Hochschwarzwald Card" erreichen einen neuen Höhepunkt: Die Sonderprüfung durch die Kommunalaufsichten der Landratsämter Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut und Lörrach haben dem dahinterstehenden Verbund eine Reihe von Hausaufgaben mitgegeben, wie die "Badische Zeitung" zuerst berichtete. So seien zwar keine Gelder zweckentfremdet verwendet worden oder auch in falsche Kanäle geflossen, generell seien die Abrechnungen aber nicht nachvollziehbar.

Unterm Strich kommt der Prüfbericht zum Schluss: Es gebe "kein in sich geschlossenes und für die Leistungserbringer nachvollziehbares und transparentes Abrechnungssystem".

Von Seiten der hinter dem System stehenden Hochschwarzwald Tourismus (HTG), dem Liftverbund Feldberg und den Zweckverband Hochschwarzwald wurde in einer gemeinsamen Mitteilung das Ergebnis der Prüfung begrüßt: man habe die richtigen Fragen gestellt und werde nun die aufgeworfenen Probleme zeitnah angehen. Noch im Herbst solle dem Aufsichtsrat ein neues Vertragswerk zur "Hochschwarzwald Card" vorgelegt werden.

Davon unabhängig läuft die Zusammenarbeit zwischen der HTG und dem Liftverbund auf Ende des Jahres aus. Das bedeutet konkret: Ab Januar wird an den Liften die "Card" nicht mehr akzeptiert – der Streit um die Akzeptanz des Angebots war zugleich der Auslöser für die Querelen.

Wobei das aktuelle Aus weniger aufgrund der als Undurchsichtig bemängelten Ausschüttung von "Card"-Erlösen erfolgt – laut der zitierten Sonderprüfung hat der Liftverbund wohl durch die Akzeptanz der Karte tatsächlich Geld verloren – sondern mit den Auswirkungen der Pandemie zusammenhängt: "Derzeit konzentriert sich alles auf die Ermöglichung eines sicheren und wirtschaftlichen Liftbetriebs in unseren Skigebieten rund um den Feldberg unter diesen besonderen Bedingungen", so der Liftverbundvorsitzende Adrian Probst. Zwar stünden die genauen Vorgaben noch aus, doch es sei absehbar, dass aufgrund der Auflagen mit Hygiene- und Abstandsregeln weniger Personen die Lifte nutzen könnten. Der Verbund rechnet deshalb ohnehin mit weniger Einnahmen.

Das Aus für die "Hochschwarzwald Card" im Liftverbund ist aber nicht das Ende. Man bleibe für eine Kooperation ab der Saison 2021/2022 "im Gespräch".

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