Hechinger übernimmt Meku

Die insolvente Gruppe hat eine Zukunft – allerdings war für den Sanierer Jochen Sedlitz das Verfahren aus zwei Gründen "eines der schwierigsten"

 
Foto: oh
 

Villingen-Schwenningen. Die Sanierung der Meku-Gruppe ist abgeschlossen, rund 200 Arbeitsplätze sind bei den drei Unternehmen gerettet, Gläubiger und Insolvenzgericht haben dem Vorgehen zugestimmt. Das teilte die federführende Kanzlei Menold Bezler mit.

Demnach hat die Hechinger-Gruppe aus Villingen-Schwenningen bereits im August die relevanten Teile der Meku Elektronische Systeme (Bad Dürrheim) übernommen und integriert. Nun folgten die Meku Mechatronische Systeme (Eching) sowie die Meku Kunststoff Technologie (Villingen-Schwenningen). Die Gruppe wird bei der Integration und der Turn-Around-Phase durch die international aufgestellte Berylls unterstützt, die Gruppe hat sich unter anderem auf Beteiligungen an Zuliefer-Unternehmen in Sondersituationen spezialisiert.

Für Markus Duffner, Geschäftsführer der Hechinger-Gruppe, macht die Übernahme Sinn: "Für uns sind die technologischen Kompetenzen der Meku-Gruppe eine ideale Ergänzung des bestehenden Leistungsportfolios. Die Erhöhung der Fertigungstiefe im Zuge dieser vertikalen Integration ist ein Wettbewerbsvorteil und bietet bestehenden und neuen Kunden einen deutlichen Mehrwert." Die Gruppe umfasst vier Standorte und beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter.

Der Erfolgsmeldung vorangegangen waren nach econo Informationen Monate des zähen Ringens, zumal auch noch verschiedene Immobilien, die eigentlich bei anderen Gesellschaften aus dem Umfeld der Geschäftsführer angesiedelt waren, in das Verfahren einbezogen wurden – unter den Mitarbeitern war der Unmut über die Verzögerungen beim Finden einer Lösung entsprechend groß. Ende August 2019 hatte die Gruppe den Antrag auf ein Verfahren in Eigenregie gestellt, nachdem vor allem Kunden aus dem Automobilbereich zurückhaltend Aufträge abgerufen hatten. Andererseits war damals schon klar: Technologisch war die Gruppe top aufgestellt – was wiederum nun die Zukunft gesichert hat.

Allerdings waren die vergangenen Monate nicht nur für die Mitarbeiter hart, auch Sanierer Jochen Sedlitz hatte zu kämpfen – zwei Punkte machten ihm zu schaffen: Einerseits seien die Verflechtungen innerhalb der Gruppe "äußerst komplex" gewesen und zusätzlich hätten die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Suche nach einer Lösung erschwert. Deshalb gehöre das Verfahren "zu den schwierigsten, die ich in meiner Karriere bis dato betreut habe", so das Fazit von Sedlitz gegenüber einem Branchenportal.

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