Helia schlüpft unter den Schutzschirm
Dem Oberkircher Ladenbauer Helia droht die Insolvenz. Schnell und deutlich wachsende Umsätze, Schulden und die traditionell schwachen ersten Quartale eines Jahres machen dem Unternehmen zu schaffen.
insc
18.05.2012 | 14:49
Oberkirch. Helia Ladenbau ist daher unter den Schutzschirm des neuen Insolvenzrechts geschlüpft. Gläubiger können ihre Forderungen gegenüber dem Unternehmen daher nicht mehr durchsetzen. Gleichzeitig will sich Helia in Eigenregie und mit Hilfe externer Experten sanieren. Man sei zuversichtlich, noch in diesem Jahr aus dem Insolvenzverfahren wieder herauszukommen, heißt es aus dem Betrieb.
Ursachen der Krise gibt es mehrere. In den vergangenen Jahren wuchsen Helias Umsätze stark an und erreichten zuletzt rund 20 Millionen Euro. Die Erträge hielten bislang mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 91 im Jahr 2007 auf heute 151 an.
Das Neugeschäft habe zu erheblichen Anfangsinvestitionen bei Helia Ladenbau geführt, teilt die Kanzlei Nickert mit, die Helia im Schutzschirmverfahren berät. Zwar seien dadurch mittel- und langfristig Profite zu erwarten, kurzfristig hätten sie jedoch die nach der Wirtschaftskrise ohnehin dünne Liquiditätsdecke weiter belastet. Hinzu kommt die Eigenheit der Branche, in der in den ersten beiden Quartalen vorproduziert und in der zweiten Jahreshälfte abverkauft wird.
Die 151 Arbeitsplätze scheinen nach derzeitigem Stand nicht in Gefahr. Das Unternehmen versichert, im Rahmen der Sanierung sei kein Abbau von Jobs geplant.