Herma trotzt dem Abschwung

Der Etikettenspezialist wächst beim Umsatz auch in 2018 – dank der EU und obwohl es mehrere Herausforderungen gibt. Auch für das laufende Jahr sind die Geschäftsführer zuversichtlich

 
Foto: Herma
 

Filderstadt. Herma hat im vergangenen Jahr 361,3 Millionen Euro umgesetzt, ein Rekord. Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und wurde rein organisch erreicht. Damit stemmt sich das Unternehmen gegen die allgemein trübere Stimmung. Warum? "Wir profitieren davon, dass wir international und branchenübergreifend sehr breit aufgestellt sind und Rückgänge in einzelnen Märkten und Bereichen durch Zuwächse in anderen mehr als kompensieren können", so die beiden Geschäftsführer Sven Schneller und Thomas Baumgärtner. Die Exportquote liegt bei 60,2 Prozent. Auch das Ergebnis sei "erfreulich", allerdings macht man hierzu keine näheren Angaben.

Was genau die breite Aufstellung bedeutet, kann man an den einzelnen Geschäftsfeldern ablesen: Der Bereich Haftmaterial wuchs um 5,4 Prozent, was vor allem an den gestiegenen Marktanteilen in Deutschland, Zentraleuropa und Großbritannien liegt. Wobei eine Entwicklung die beiden Geschäftsführer sorgt: Die "mitunter dramatisch gestiegenen Rohstoffkosten" könnten nämlich nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden.

Ganz ähnliche Herausforderungen gibt es demnach auch im Geschäftsfeld Etiketten. Wobei hier generell der Umsatz leicht um 0,8 Millionen Euro auf 84,7 Millionen gesungen sei. "Wir liegen aber sehr gut im Plan unserer Strategie", betont Schneller. 

Dagegen machte der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen einen regelrechten Sprung beim Umsatz: dieser stieg um 16,6 Prozent auf 58,1 Millionen Euro. Als Gründe wurden neben der Internationalisierung auch eine neue EU-Pharmarichtlinie genannt, die Patenten für gefälschten Medikamenten schützen soll. Die Umsetzung der Richtlinie erfolge laut Herma häufig über spezielle Etikettenlösungen.

Jüngst erst hatte Herma ein neues Werk für diesen Geschäftsbereich in Betrieb genommen.

Für das laufende Jahr zeigen sich die Chefs Schneller und Baumgärtner zuversichtlich: "Trotz spürbarer konjunktureller Eintrübung" hält man an der organischen Umsatzsteigerung von vier Prozent fest. Allerdings erwartet das Duo einen Rückgang beim Ertrag. Das hänge mit den Abschreibungen nach den Bautätigkeiten, steigenden Personal- und Rohstoffkosten zusammen.

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