Hermle: das Plus vor dem Minus

Die Maschinenfabrik legt beim Umsatz zu, doch man spürt bereits den Abschwung – drastische Maßnahmen plant man aber nicht

 
Foto: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
 

Gosheim. Die Maschinenfabrik Berthold Hermle hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres beim Umsatz um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt. Konkret stieg die Kennzahl von 316,6 Millionen Euro auf 334,3 Millionen Euro. Wobei das Inland mit einem Plus von 13,9 Prozent für mehr Umsatz sorgte, während das Ausland leicht unter dem Vorjahreswert lag.

Umgekehrt verhält es sich indes in Sachen Auftragseingang: Während die Bestellungen aus dem Ausland im genannten Zeitraum um 2,4 Prozent auf 200 Millionen Euro nur moderat zurückgingen, brachen die aus dem Inland um 24,5 Prozent auf 124,5 Millionen Euro geradezu ein. Allerdings hat man diese Zahlen bei Hermle nach eigenen Aussagen durchaus aus den bekannten Gründen von Unsicherheiten bis Automobil-Tranformation erwartet. Der Auftragsbestand sank damit Ende September auf 138,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 178,2 Millionen).

Damit ist klar: Noch laufen Produktion und Auslieferung bei Hermle auf Hochtouren – ablesbar unter anderem an der Zahl der Mitarbeiter, die um 78 Personen auf 1313 Menschen wuchs. Allerdings steuern die Verantwortlichen angesichts der sich abzeichnenden Flaute gegen und haben damit begonnen, frei werdende Stellen "wo möglich" nicht mehr zu besetzen. Zudem könne man dank Gleichzeitkonten und Überstunden bei Bedarf "die Produktionskapazitäten sehr flexibel anpassen". Hektik bricht also auf dem Heuberg trotz Auftragsrückgang nicht aus.

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle gehört nach eigener Aussage zu den weltweit führenden Herstellern von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. Die Maschinen kommen quer durch alle Branchen zum Einsatz. Im Jahr 2018 erwirtschaftete die AG einen Umsatz von 452,9 Millionen Euro.

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