Hermle: Nachfrage deutlich belebt

Bei der Maschinenfabrik füllen sich die Auftragsbücher, auch weil man mit neuen Anwendungen bei Kunden punktet. Dafür gibt es zwei andere Herausforderungen

 
Foto: Maschinenfabrik Berthold Hermle
 

Gosheim. Der Auftragseingang bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle hat sich im ersten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent auf 77,2 Millionen Euro erhöht. Dabei waren die Kunden aus dem Ausland eher noch verhalten, dafür stieg die Nachfrage aus dem Inland – vor allem aus den Bereichen Medizin-, Verpackungs- und Elektronikindustrie. Hinzu kommt laut Mitteilung ein "wachsender Bedarf an Industrie 4.0-Lösungen": Hermle konzipiert dabei komplett automatisierte und vernetzte Fertigungslösungen.

Vier weitere Kennziffern sind bemerkenswert im Quartalsvergleich: Der Auftragsbestand stieg zwar mit 57,5 Millionen Euro Ende März gegenüber Ende Dezember 2020 (44,8 Millionen Euro) an – lag aber immer noch deutlich unter dem Wert zum Stichtag Ende März 2020 (90,3 Millionen Euro). Auch der Umsatz hinkt mit einem Minus von 18,7 Prozent auf 64,6 Millionen Euro hinter dem Vorjahr her. Und das Ergebnis hat sich laut Mitteilung "deutlich überproportional" verringert. Insgesamt sei die Finanz- und Vermögenslage aber Ende März 2021 "weiterhin sehr solide" – auch dank der "überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote".

In Jubelstürme bricht man bei der Maschinenfabrik trotz einer im April zusätzlichen deutlichen Belebung des Geschäfts aus zwei Gründen nicht aus:

# Die Ertragslage ist beeinträchtigt durch einen "sehr intensiven Wettbewerb".

# Teilweise gibt es "äußerst starke Preiserhöhungen bei Zukaufmaterialien wie Blechen, Gussteilen und Elektronikkomponenten".

Dennoch hält man in Gosheim angesichts der Belebung einen "mindestens stabilen, im günstigsten Fall auch wachsenden Konzernumsatz für erreichbar". Ende 2020 lag die Kennziffer bei gut 296,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: Ende 2019 wurden Umsätze in Höhe von 463,1 Millionen Euro geschrieben.

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle wurde 1938 als Schraubenfabrik und Fassondreherei gegründet. 1957 begann man auf dem Heuberg mit der Produktion von Werkzeugmaschinen, seit 1990 ist das Unternehmen börsennotiert. Heute ist die AG einer der führenden Produzenten von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren sowie Automatisierungslösungen für unterschiedliche Branchen.

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