Hess: Bilanzen massiv geschönt
Die Ergebnis der Sonderprüfung liegt vor: Die Zahlen für die Jahre 2011 und 2012 sind manipuliert worden. Für 2012 fällt sogar ein Verlust von mindestens 15 Millionen Euro an.
red & diwe
15.03.2013 | 09:49
Foto: Archiv
VS-Villingen. Der Aufsichtsrat des zahlungsunfähigen Leuchtenherstellers Hess hat die von ihm in Auftrag gegebene Sonderprüfung einstimmig zur Kenntnis genommen: Demnach haben die Prüfer für das Jahr 2011 einen zu hohen Umsatz von neun Millionen Euro ermittelt, der Jahresüberschuss ist um sechs Millionen Euro geschönt – statt einem Plus gibt es also ein massives Minus von rund vier Millionen Euro.
Für das Jahr 2012 hat die Prüfung noch schlimmere Werte ans Licht gefördert: In diesem Zeitraum wurde der Umsatz um satte 15 Millionen Euro zu hoch angesetzt, der Jahresüberschuss ist um neun Millionen Euro zu hoch ausgewiesen. "Auf Grund dieser Ergebnisse erwartet die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2012 einen Verlust von mindestens 15 Millionen Euro", heißt es in einer Pressemitteilung.
Wann die überarbeiteten Geschäfts- und Quartalsberichte vorliegen, ließ die AG offen. Pikant dabei: Die Zahlen für 2011 und 2012 waren Grundlage für den Börsengang im Oktober 2012.
Derweil äußern sich die beiden geschassten Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler nicht mehr zu den Vorwürfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mannheim "machen beide von ihrem Schweigerecht Gebrauch". Eigentlich hatte das Duo angekündigt, "zum Wohle des Unternehmens" die Vorwürfe aufklären zu wollen.
Mehr über das System Hess zur Manipulation der Bilanzen lesen Sie in der Econo-Ausgabe 4, die am 22. März erscheinen wird.