Hess: Ermittlungen ausgeweitet
Immer mehr Personen geraten in den Strudel der Ermittlungen bei dem Leuchtenhersteller. Die Ex-Vorstände Hess und Ziegler streiten derweil weiter die Vorwürfe ab
red & diwe
18.03.2013 | 09:00
VS-Villingen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat nach eigenen Angaben die Ermittlungen in der Causa Hess auf 15 Personen ausgeweitet. Betroffen sind Mitarbeiter des Leuchtenhestellers ebenso wie die beiden Ex-Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler sowie der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Hess. Aber auch Personen aus dem Umfeld des Leuchtenherstellers sind nach Econo-Informationen im Visier der Ermittlungen. Die Vorwürfe bewegen sich rund um das Thema Bilanzmanipulation und Kreditbetrug. Wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, wagt man bei der Staatsanwaltschaft indes noch nicht zu sagen.
Derweil haben sich die beiden Ex-Vorstände Hess und Ziegler zu den Ergebnissen der Sonderprüfung des Aufsichtsrates der Hess geäußert – obschon sie bei der Staatsanwaltschaft nach Econo-Informationen von ihrem Schweigerecht Gebrauch machen. Das Duo wirft in der Stellungnahme vor, die mit der Sonderprüfung beauftragten Wirtschaftsprüfer seien nicht unabhängig. Zudem seien nicht alle relevanten Personen zu den Vorgängen befragt worden.
Weiter lassen Hess und Ziegler mittteilen: "Die Aussage, „der Umsatz in 2012 (sei) um rund 15 Millionen Euro sowie der Jahresüberschuss um rund neun Millionen Euro überhöht“ gewesen, ist nicht nachvollziehbar: Für das Geschäftsjahr 2012 war überhaupt noch kein Jahresabschluss aufgestellt, geschweige denn festgestellt oder gar geprüft worden. Daher gab es auch noch gar keine Zahlen zu Umsatz und Jahresüberschuss, die sich als „überhöht“ hätten erweisen können. Im Übrigen können wir, da wir den Bericht nicht kennen, zu dessen Inhalt (noch) keine Stellung nehmen."
Ob es sich für Hess und Ziegler auszahlt, immer mit tendenziell unkonkreten Aussagen an die Öffentlichkeit zu gehen, darf bezweifelt werden. Schon jetzt ist klar erkennbar: Der Rückhalt am Stammsitz durch die Öffentlichkeit ist weitgehend dahin.