IHK erneuert Kritik an fehlendem Winterdienst
Die Ost-West-Verbindung durch den Schwarzwald sei „keine sichere Verbindung“ – doch wer soll's bezahlen?
18.12.2019 | 18:00
Freiburg. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein hat erneut den Zustand der Straßen im Schwarzwald während der Winterzeit kritisiert. Die Bundesstraße B31 ist in ihrem Verlauf zwischen Freiburg und Donaueschingen die zentrale Verkehrsachse durch den Schwarzwald. „Doch gerade im Winter steht hier der Verkehr, speziell im Hochschwarzwald“, schimpft die Kammer. Der Grund: Es gebe dort keinen ausreichenden Winterdienst.
Erste Schneefälle der vergangenen Woche hätten für chaotische Zustände gesorgt. Schon vor einem Jahr hatte die Kammer gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden eine höhere finanzielle Unterstützung von Bund und Land für den Winterdienst gefordert. Bislang aber ohne Erfolg.
Dabei geht es um eine etwa 70 Kilometer lange Strecke, die besonders kritisch ist. Zum einen liegt der Abschnitt von Freiburg bis Donaueschingen entlang einer wichtigen Ost-West-Verbindungen. Zugleich ist sie von erheblichen Anstiegen und Serpentinen geprägt. Gerade schwere Lkw, die auf einen plötzlichen Schneefall nicht gut vorbereitet sind, stellen dann ein wesentliches Sicherheitsrisiko dar. Verantwortlich für den Winterdienst auf der B31 ist der jeweilige Landkreis, innerorts sind es die Gemeinden. Zwischen 22 Uhr am Abend und 3 Uhr am frühen Morgen findet aber kein Winterdienst statt.
Daran stören sich neben der IHK auch der Verband des Verkehrsgewerbes Baden, der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg sowie der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer. Sie fordern Winterdienst rund um die Uhr. „Es geht uns ja nur um die Nächte, in denen es wirklich schneit und friert“, sagt Karlhubert Dischinger, Präsident des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg. Man gehe aktuell von 32 Tagen pro Jahr aus. Diese Zahl hat die Kammer als Mittelwert aus den vergangenen 30 Jahren ermittelt.
Die B31 ist mautpflichtig. Dort würden also Maut-Einnahmen in Millionenhöhe generiert, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon. „Die von uns geforderte Ausweitung des Winterdienstes wäre im Vergleich dazu ein sehr geringer Ausgabeposten.“