Insolvenzen nehmen ab, werden aber verlustreicher

Gute Binnenkonjunktur und stabile Finanzierungssituation sorgen für eine rückläufige Zahl der Unternehmensinsolvenzen mit allerdings steigender Schadenssumme

 
 

Karlsruhe. Es ist der niedrigste Stand seit 1999: Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist das sechste Jahr in Folge rückläufig. Die Unternehmensinsolvenzen sinken mit 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten – in Baden-Württemberg wurden 8,6 Prozent weniger Firmen insolvent als 2015. Gründe sind eine gute Binnenkonjunktur, steigende Umsätze und Erträge und die dadurch verbesserte Stabilität der Unternehmen. Allerdings nehmen die Insolvenzschäden deutlich zu: Mit einer Schadenssumme von rund 27,5 Milliarden Euro ist es der höchste Wert seit vier Jahren – 40 Prozent mehr als 2015.
Nahezu 60 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen treffen junge Firmen, die maximal zehn Jahre am Markt aktiv waren. 2016 waren mit 16,4 Prozent zudem aber auch vermehrt ältere Unternehmen betroffen, die schon über 20 Jahre agierten. Die Großinsolvenzen (vor allem Textil- und Bekleidungsbranche) mit über 50 Millionen Euro Umsatz nahmen zu (plus 20,0 Prozent). Unternehmen der Dienstleistungsbranche zeigten sich dagegen gestärkt und verzeichneten mit minus 7,5 Prozent insgesamt weniger Insolvenzen.
Baden-Württemberg und Thüringen verzeichnen das geringste Insolvenzaufkommen bezogen auf den Unternehmensbestand.

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