Ja zur Blaupause

Die Kliniken des Landkreises Lörrach bauen für bis zu 357 Millionen Euro ein neues Zentralklinikum – und preisen Preissteigerungen gleich mit ein. Für das Sozialministerium ist das Projekt beispielhaft

 
Foto: a/sh (Visualisierung)
 

Lörrach. Mit breiter Mehrheit hat der Kreistag Lörrach für die Finanzierung des neuen Zentralklinikums gestimmt und damit den Weg für die Realisierung frei gemacht: Bereits im Herbst sollen die Bagger anrollen, für Anfang November ist der offizielle Spatenstich vorgesehen – und für das Jahr 2025 ist die Eröffnung terminiert.

Der Finanzierungsplan für den Gesundheitscampus der Kliniken des Landkreises Lörrach im Osten der Kreisstadt sieht eine Investitionssumme in Höhe von rund 323,5 Millionen Euro vor. Diese Summe wurde zusammen mit einem "fortzuschreibenden Baupreisindex" freigeben – am Ende könnte damit eine Summe in Höhe von rund 357 Millionen Euro ausgegeben werden. Die Kreisräte wollen durch die Verknüpfung vor weitergehenden finanziellen Überraschungen wie bei anderen öffentlichen Bauprojekten gefeit sein.

Wobei hier bereits in der Planungsphase durch die Sander.Hofrichter Architekten A/SH aus Ludwigshafen entsprechend restriktiv vorgegangen wurde: Die Nutzfläche wurde von von 45.000 Quadratmetern Wunschfläche auf nun 41.000 Quadratmetern Realisierungsfläche reduziert.

Allerdings hängen die Räte das positive Votum an eine andere Entscheidung: Erst wenn der rechtsgültige Bescheid aus dem Sozialministerium des Landes über bis zu 180 Millionen Euro Förderung eingegangen ist, wird der Beschluss umgesetzt. 9,62 Millionen Euro haben die Kliniken bereits für die Genehmigungsplanungen erhalten.

Zweifel an dem Förderbescheid hat indes niemand – immerhin liegt ein Schreiben durch das Ministerium vor, in dem das Projekt als "beispielhaftes Strukturprojekt" gelobt wird. Ministerialdirigent Thilo Walker geht noch weiter: "Auch der gesamte Planungsprozess und die politische Umsetzung ist beispielhaft und wird von uns gerne als Blaupause für andere Landkreise und Klinikverbünde herangezogen. Auch der ambitionierte zeitliche Ablauf zeigt uns, dass das Projekt mit aller Ernsthaftigkeit und dem notwendigen Engagement umgesetzt wird."

So zeigt sich Landrätin Marion Dammann positiv, die Neuordnung der Klinikstrukturen wie geplant angehen zu können. Das Ziel: "Eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten und attraktive Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden."

Erreicht werden soll das über einen Gesundheitscampus, dessen Hauptgebäude die Planer der A/SH als Komplex in Form eines Kleeblattes ausführen lassen, um das sich weitere Bauten beispielsweise für ein Parkhaus, eine Ärztehaus sowie weitere Gesundheitsanbieter gruppieren. In dem neuen Zentralklinikum sollen die bisherigen Standorte in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim zusammengeführt werden.

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