K&U Bäckerei wird umstrukturiert

Die Tochter der Edeka-Südwest steht laut Gewerkschaft vor der Zerschlagung – der Handelsverbund hält dagegen

 
Foto: oh
 

Neuenburg. Die K&U Bäckerei steht vor einer umfangreichen Umstrukturierung – auf die es zwei Blickwinkel gibt: Während die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) von einer Zerschlagung spricht und für die Beschäftigten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen befürchtet, lässt die Gegenrede der Konzernmutter Edeka Südwest die bis Ende 2023 geplanten neuen Strukturen zielführend erscheinen.

Demnach sollen möglichst viele Filialen in den Edeka-Märkten den jeweils eigenständigen Marktbetreibern zum Weiterbetrieb angeboten werden. Laut Edeka geht damit auch die neue Bezeichnung als "Markt-Bäckerei" einher – analog zur teilweise bereits etablierten "Markt-Küche" mit Speiseangeboten.

Der Vorteil laut dem Handelsverbund: Die Händler vor Ort könnten das Sortiment besser auf die Anforderungen der Kunden abstimmen.

Der Nachteil laut NGG: Die meisten Händler sind nicht tarifgebunden, für die Mitarbeiter würden sich schlechtere Bedingungen ergeben. Edeka will dies wohl aber zumindest für einen begrenzten Zeitraum auffangen.

Zugleich befürchtet man bei der Gewerkschaft Auswirkungen durch die neue Struktur und dann veränderte Bestellbedingungen auf die Produkionsbetriebe in Neuenburg, Mannheim, Reutlingen und Bexbach sowie die Logistik in Hilzingen. Edeka hingegen will in diesen Bereichen keine Veränderungen vornehmen.

Insgesamt bleibt man bei der NGG aber bei der Einschätzung: "Wir fordern Edeka Südwest auf, von diesen Plänen Abstand zu nehmen. Es ist ein wirtschaftlicher Irrweg." Zugleich ruft man die Gewerkschaftsmitglieder zu Protestkundgebungen auf.

Die K&U Bäckerei geht zurück auf die Eröffnung einer Backstube durch Franz Usländer in Freiburg im Jahr 1919.1992 übernahm Edeka die Bäckerei, durch verschiedene Übernahmen und Fusionen entstand einer der größten Backwarenfilialisten in Deutschland. Der Umsatz mit 700 Filialen und 4700 Mitarbeitern liegt bei gut 200 Millionen Euro.

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