Katamaran fährt weiter schwarz
Die Reederei schreibt das dritte Jahr in Folge positive Zahlen. Aktuell spürt man die Corona-Auswirkungen – und die des Klimawandels
red
15.07.2020 | 11:00
Friedrichshafen/Konstanz. Die Katamaran-Reederei hat 2019 im dritten Jahr in Folge ein positives Ergebnis erwirtschaftet, Ende vergangenen Jahres stand unter dem Strich ein Plus von 135.000 Euro. Das Ergebnis liegt damit doppelt so hoch wie im vorangegangen Jahr. "Der Katamaran ist Transportmittel, Pendlershuttle, Shoppingbegleiter, Kultur- und Ausfliugsschiff in einem – und das äußerst erfolgreich und immer ökologischer", fasste Uli Burchardt als Konstanzer OB und Beiratsvorsitzender der Reederei das Ergebnis und die Investitionen in Technologien zusammen.
Die Zahl der Berufspendler stieg im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 64.000 Fahrgäste, mit insgesamt 471.000 Nutzern wurden die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2014 nur um 1000 Fahrgäste verfehlt.
Zwar gilt der Katamaran mit 97 Prozent efolgreicher und pünktlicher Fahrten als verlässliches Verkehrsmittel, dennoch hat die Reederei nach den Worten der Geschäftsführer Norbert Schültke und Christoph Witte "viel Zeit und Geld in den Aufbau eines Ersatzverkehrs" mit Bussen und anderen Fähranbietern erarbeitet. Der Grund: "Die Wetterverhältnisse am See machen uns in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu schaffen. Der Klimawandel ist am See längst angekommen."
Das Jahr 2020 birgt indes auch für die Reederei Herausforderungen – nach einem rekordverdächtig guten Start im Januar und Februar. Nach Aussage der Geschäftsführer brachen in den Folgemonaten die Fahrgastzahlen um bis zu 96 Prozent ein. Zwar steigen die Zahlen wieder, der Fahrplan hat sich beinahe normalisiert und laut Witte blicke man "den kommenden Wochen positiv entgegen". Klar sei aber: Die fehlenden Nutzer könne man im Jahresverlauf nicht mehr ausgleichen. Schültke rechnet deshalb "mit einem hohen sechstelligen Minus" in der Bilanz des laufenden Jahres.
Die Reederei bietet seit 2009 mit zwei Katamaranen ganzjährige Pendelfahrten über den See. An der Gesellschaft sind die Stadtwerke am See (Friedrichshafen) und die Stadtwerke Konstanz sowie die Bodensee Schiffsbetriebe beteiligt. Der OB aus Konstanz ist der Vorsitzende des Beirats, das Pendant aus Friedrichshafen der Stellvertreter.