Kern-Liebers reagiert am Kopf

Der Konzern spürt die lahmende Konjunktur und zieht die Konsequenzen: die Führung wird neu organisiert – und ein alter Bekannter kehrt zurück

 
Foto: Kern-Liebers
 

Schramberg. Der Kern-Liebers-Konzern steht laut Berichten vor einem umfassenden Umbau der Führungsstrukturen. Als Grund nannte Udo Schnell als Vorsitzender der Geschäftsführung im Rahmen der Jubilarfeier neben der Mobilitätswende auch die Schwäche der Konjunktur: So liege der Umsatz in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Juli bis November) zwar "im Plan", aber dennoch drei Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Zudem sei der Auftragseingang deutlich unter dem Umsatz gelegen – und die eher schwachen Monate Dezember, Januar und Februar würden erst noch kommen.

Vor diesem Hintergrund benötige die Organisation laut Schnell schnellere und schlankere Entscheidungswege, die einzelnen Geschäftsführer erhalten mehr Verantwortung. So werden künftig neben neben dem Vorsitzende der Geschäftsführung und dem kaufmännischen Chef auch die Verantwortlichen der drei Geschäftsfelder vertreten sein.

Neben Schnell als Chef und Klaus Scheuble als kaufmännisch Verantzwortlicher werden Hannes Steim das Geschäftsfeld "Drahtfedern und Kunststoffverbund", Jürgen Breilmaier als neuer Geschäftsführer "Stanzbiegeteile und Bandfedern" sowie Hans-Jochem Steim den Bereich "Textilmaschinenteile" jeweils Bereiche verantworten – letzterer war selbst der langjährige Vorstandschef und zuletzt Vorsitzender des Verwaltungsrates. Er führt den Bereich indes kommissarisch, ebenso wird für den Bereich "Stanzteile" ebenfalls noch ein Chef gesucht. Schnell betonte, die Geschäftsführer hätten weltweite Ergebnisverantwortung.

Nicht mehr in der Auflistung vertreten ist Dirk Heers: Der bisherige Chief Technical Officer scheidet laut Schnell "im besten gegenseitigen Einvernehmen" aus dem Konzern aus.

Die Wurzeln von Kern-Liebers reichen als Zulieferer der Uhrenindustrie bis ins Jahr 1888 zurück. Heute ist der Konzern technologisch breit aufgestellt und hat im Geschäftsjahr 2017/18 mit weltweit 8050 Mitarbeitern rund 745 Millionen Euro umgesetzt.

Übrigens: Weitere aktuelle Personalien finden Sie auch in unseren Dossiers, hier beispielsweise für den Monat Dezember.

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