KIT und Uni Freiburg verlieren Elite-Status
Schlappe für den Hochschulstandort Baden-Württemberg: Das KIT und die Uni Freiburg verlieren ihren Status als Elite-Uni. Gejubelt wird hingegen in Tübingen.
rosc
15.06.2012 | 15:34
Foto: Archiv
Karlsruhe/Freiburg. Es hatte sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet: Die Uni Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben sich bei der jüngsten Exzellenz-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nicht durchgesetzt und verlieren ihren Rang als Elite-Uni. Heidelberg und Konstanz haben hingegen erneut den Sprung in die Beletage der deutschen Hochschullandschaft geschafft. Gejubelt wird auch in Württemberg: Neu dabei ist die Uni Tübingen. Künftig wird es also drei statt vier Elite-Unis im Land geben.
Große Freude herrscht vor allem in Tübingen: „Wir haben immer gewusst, was wir können, und freuen uns sehr, dass das nun auch nach außen noch deutlicher als bisher sichtbar wird!“, so Universitätsrektor Bernd Engler. „Ich bin glücklich über das Tübinger Ergebnis. Wir werden nun die geplanten Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren durchführen können und damit der Weltspitze der internationalen Forschungsuniversitäten ein ganz deutliches Stück näher kommen."
In Freiburg und Karlsruhe hingegen ist die Enttäuschung nach dem verpassten Wiedereinzug groß. "Wir müssen die Entscheidung in der Exzellenzinitiative akzeptieren, auch wenn wir sie nicht nachvollziehen können", erklärt Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Uni Freiburg. „Der Imagegewinn der letzten Jahre hat der Universität vor allem international enormes Ansehen verschafft."
In Karlsruhe will man trotz der Pleite nicht vom eingeschlagenen Weg abkommen. "Selbstverständlich sind wir heute sehr enttäuscht. Dennoch sind wir von KIT überzeugt", betonen die KIT-Präsidenten Eberhard Umbach und Horst Hippler. "Vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, werden wir dennoch umsetzen, wenn auch nicht so schnell wie erhofft. Den zukunftsweisenden Weg, den wir mit der deutschlandweit bislang einzigartigen Fusion einer Universität und eines nationalen Forschungszentrums eingeschlagen haben, werden wir entschlossen weitergehen."
Bei der zweiten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern geht es um die Vergabe von 2,7 Milliarden Euro Forschungsgelder, die die Universitäten bis 2017 zusätzlich erhalten sollen. Neben Tübingen steigen auch die Humboldt-Universität Berlin, die Unis in Bremen sowie Köln und die Technische Universität Dresden in den Rang der Elite-Unis auf. Ihren Status behalten beide Münchner Universitäten, die Freie Universität Berlin und die RWTH Aachen.