Klaus Stetter verlässt Hohner

Der Musikinstrumentenhersteller Hohner baut die Geschäftsführung um. Clayman Edwards ist jetzt der starke Mann. Über die Gründe kann nur spekuliert werden

 
 

Trossingen. Es ist wie immer bei dem traditionsreichen Musikinstrumentenhersteller Hohner: Man sagt nur das absolut Notwendige. Und so ist die Mitteilung zum Umbau der Geschäftsführung dünn. Klaus Stetter habe das Unternehmen zum 31. Januar verlassen. Clayman Edwards sei jetzt alleiniger Geschäftsführer. Punkt.

Auf Fragen von Econo zum Grund der Trennung gibt man sich bei den Trossingern reserviert: Personalien kommentiere man generell nicht. Und so kann man das Zitat von Stetter in einer Tageszeitung vielfältig interpretieren: Er gehe "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Aha. Stetter war sechs Jahre bei dem Unternehmen. Zu den "absoluten Highlights" im Wirken Stetters zählt die Mitteilung von Hohner Stetters Organisation der Feier zum 150-jährigen Bestehen des Unternehmens oder auch die Neuorganissation der Sammlung des Deutschen Harmonika Museums.

Schon Mitte 2012 gab es Veränderungen in der Geschäftsführung: Damals wurde überraschend der damalige Chef Manfred Stöhr vor die Tür gesetzt. Er prozessiert aktuell noch gegen seinen Rauswurf. Clayman Edwards ist zu diesem Zeitpunkt als neuer Vorstand installiert worden. Wie er in Trossingen nun als Alleinverantwortlicher ankommt, darauf darf man gespannt sein. Auch weil Edwards nur englisch spricht. Das löste bei der Hauptversammlung Ende 2012 schon Irritationen aus – die Aktionäre mussten der Übersetzung seiner Worte per Kopfhörer lauschen.

Hohner wurde 1857 in Trossingen gegründet und war einst der größte Musikinstrumentenhersteller weltweit. Nach Einbrüchen in den 1980er Jahren erwirtschaftet die verschachtelte Firmengruppe aktuell mit rund 340 Mitarbeitern einen Umsatz von 67 Millionen Euro.

Teilen auf

NO!