Künnecke rettet Teile der Mimot
Der Dokumentenspezialist will mit der Expertise aus Lörrach ein neues Geschäftsfeld erschließen
red
05.03.2021 | 15:30
Holzminden/Lörrach. Die Otto Künnecke Customer Service, eine Tochter der Künnecke Gruppe mit Sitz in Holzminden, hat nach eigener Aussage die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Service der insolventen Mimot übernommen. Der Sitz in Lörrach soll als Zweigstelle erhalten bleiben. Ansonsten hält sich Künnecke zu den Details bedeckt – nicht einmal Angaben zur Zahl der übernommenen Mitarbeiter macht man. Zuletzt waren noch 50 Menschen für das Unternehmen tätig.
Bei Künnecke verspricht man, durch das Minot-Know-how "innovative Lösungen" für smarte Lager- und Kommissioniersysteme im Bereich SMT und elektronischer Fertigung entwickeln zu können. Die Holzmindener hatten bereits vor der Übernahme diesen Bereich als zusätzlichen Wachstumstreiber ausgemacht. "Gerade im Bereich der Systeme zur Lagerung- und Kommissionierung für elektronische Bauteile und Komponenten bauen wir unsere Forschungs- und Entwicklungsanstregungen derzeit intensiv aus, um unsere Expertise auch intelligente Lösungen für andere Märkte zu schaffen", so Niklas Künnecke, Leiter Forschung und Entwicklung. Die Übernahme der Teile der Mimot nannte er deshalb "einen logischen Schritt".
Bislang ist die Gruppe mit 170 Mitarbeitern nach eigener Aussage Weltmarktführer für die Verarbeitung und Kommissionierung von hochsicheren Dokumenten und Produkten wie Personalausweisen. Nicht näher genannte "namhafte staatliche Institutionen weltweit" würden die Produkten einsetzen, der Exportanteil liegt bei 80 Prozent.
Die Mimot hatte im Janaur Insolvenz angemeldet, nach dem im vergangenen Jahr der Umsatz um 70 Prozent eingebrochen war. Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und ist einer der führenden Entwickler und Produzenten von Bestückungsautomaten für die Elektronikindustrie. 2007 wurden die Lörracher Teil der Rohwedder Gruppe, die 2010 in die Pleite rutschte. Damals gelang ein Neustart.