L-Bank ist Konjunktur-Gewinner

Die Stuttgarter Förderbank L-Bank hat die gute Konjunkturlage zum Abbau ihrer Risikovorsorge genutzt. Sie löst rund 350 Millionen Euro an Vorsorgereserven auf und steigert so ihren Jahresüberschuss von 148 auf 641 Millionen Euro.

 
Foto: pr
 

Stuttgart. Mit dem Geld wird das Eigenkapital der Bank erhöht, um die Vorgaben der Politik nach Basel III erfüllen zu können. Das harte Kernkapital der Bank steigt deshalb auf rund neun Prozent.

Was Vorstandsvorsitzendem Christian Brand außerdem entgegenkommt ist, dass er in diesem Jahr der Landesregierung keine Sonderausschüttung überweisen muss. 2010 hatte die Regierung noch 130 Millionen Euro eingefordert.

Auch für das kommende Jahr steht keine Sonderzahlung an. Erneut soll die Bank ihren Gewinn in Eigenkapital umwandeln können. Denn insbesondere bei der Leverage Ratio, die den Verschuldungsgrad beschreibt, stehe die Bank noch vor Herausforderungen, sagte Brand bei der Bilanzpressekonferenz der Staatsbank in Stuttgart.

Dennoch geht das Land Baden-Württemberg nicht ganz leer aus. Die L-Bank überweist Finanzminister Nils Schmid insgesamt rund 110 Millionen Euro - und damit ohne Sonderausschüttung etwa so viel wie im Vorjahr. Der Betrag verteilt sich auf Zinszuschüsse für die Förderprogramme des Landes in Höhe von 94,4 Millionen Euro sowie 15,3 Millionen Euro für den Straßenbau.

Ohne den Abbau der Stillen Reserve hätte sich die Bank auch beim Ergebnis wohl leicht unter dem Niveau des Vorjahres bewegt. Der Zinsüberschuss, die wichtigste Einnahmequelle der Bank, sank um 0,3 Prozent auf 420,8 Millionen Euro. An Provisionen verdiente die L-Bank zwei Millionen Euro mehr als 2010, insgesamt rund 42 Millionen Euro.

Die Kosten unter anderem für Personal stiegen hingegen deutlich an und erreichten 136 Millionen Euro - ein Plus von mehr als zehn Prozent. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag daher mit 335 Millionen Euro um 3,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

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