LBBW lernt aus Fall Hess

Die Landesbank Baden-Württemberg will nach der Pleite des Leuchtenherstellers Hess nur noch Firmen an die Börse bringen, bei denen sie selbst Hausbank ist. Die Bank kämpft um ihren Ruf.

 
Foto: Archiv
 

Stuttgart. Die LBBW zieht Konsequenzen aus der peinlichen Pleite der Hess AG. Das Institut werde das Geschäft mit Börsengängen nur noch dort begleiten, wo es selbst Hausbank ist, sagte Vorstandschef Hans-Jörg Vetter bei der Bilanzpressekonferenz am Montag in Stuttgart.

Bei dem Schwarzwälder Leuchtenhersteller stehen die Ex-Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler im Verdacht, in den Jahren 2011 und 2012 Umsätze um insgesamt rund 24 Millionen Euro und Gewinne um insgesamt 14 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen zu haben.

Die LBBW hat davon offenbar nichts mitbekommen – und brachte die Hess AG im vergangenen Herbst an die Börse. Im Februar musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Eine größere Blamage kann es für die begleitende Bank kaum geben.

Die Landesbank hat das Geschäft mit Börsengängen nach der Pleite auf den Prüfstand gestellt. Laut Vetter ist der Vorgang noch nicht abgeschlossen. Er gehe aber davon aus, dass sich die LBBW bei künftig auf vertraute Unternehmen beschränken werde.

Bei der Bilanzpressekonferenz durfte Vetter auch angenehmere Meldungen verkünden: Nachdem Deutschlands größte Landesbank im vergangenen Jahr fast 400 Millionen Euro nach Steuern verdiente, will sie auch 2013 wieder Gewinn machen. Trotz des niedrigen Zinsniveaus.

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