Litef will 53 Leuten kündigen
Bei Northrop Grumman Litef in Freiburg hängt der Haussegen schief. Das Unternehmen hängt immer noch zu sehr an der Rüstungsindustrie. Und die Aufträge werden weniger. Das will der US-Konzern nun mit Kündigungen ausgleichen.
04.11.2011 | 12:12
Freiburg. Entsprechend brodelt es wieder zwischen der Geschäftsführung und den Vertretern der Arbeitnehmer. Das Verhältnis zwischen beiden Seiten ist über die Maße angespannt, wie Betriebsratschef Claus Völker bestätigt. „Es wird nicht gesprochen, es wird nicht verhandelt“, sagt er.
Litef hat im vergangenen Jahr rund 100 Stellen abgebaut. Auslaufende Verträge, Altersteilzeit und so weiter. Nun sollen laut IG Metall noch mal mindestens 53 Arbeitsplätze wegfallen. Aktuell hat Litef in Freiburg noch 625 Mitarbeiter.
Die IG Metall ist darüber erbost. „Wir sind der Meinung, dass man es mit Kurzarbeit regeln könnte“, sagt Verhandlungsführerin Antje Wagner. Doch dazu sei der Konzern nicht bereit. Besonders enttäuscht ist die Gewerkschaft, weil Litef immer noch gutes Geld verdient. In den vergangenen Jahren hätte auch der Standort Freiburg Rekordgewinne geschrieben.
Der Wandel vom reinen Rüstungszulieferer zum vielseitigen Industriekonzern läuft. Vor 20 Jahren kamen alle Aufträge vom Militär. Heute ist es nur noch jeder zweite. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage hält die Konzernleitung jedoch an ihren Renditezielen von zwölf Prozent fest. „Das ist nicht verhandelbar“, sagt Betriebsratschef Völker.