Maggi profitiert vom Hamstern
Der Hersteller von Fertigprodukten hat im Hegau gut zu tun – dabei war das Werk des Konzerns bereits auf dem absteigenden Ast
red
02.04.2020 | 08:30
Singen. Die Hamsterkäufe von Toilettenpapier haben mittlerweile Kultstatus. Die Käufer haben aber auch andere Produkte im Visier – Dosenravioli von Maggi gehören dazu: "Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage – sowohl nach Ravioli in Tomatensoße als auch mit pikanter Soße", sagte ein Sprecher des Nestlé-Konzerns dem "Südkurier". Im Werk in Singen wurden deshalb zusätzliche Schichten eingeführt und sogar Mitarbeiter eingestellt. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 29 Millionen Dosen im Schatten der Hegau-Vulkane eingekocht. Wie viele es am Ende des laufenden Jahres sein könnten, dazu gibt es keine Schätzung.
Dabei führte der Standort in den vergangenen Jahren eher ein Schattendasein, die halbaren Produkte in der Dose waren allenfalls durchschnittlich gefragt. Das lässt sich an den Zahlen der Mitarbeiter ablesen: Waren es in Hochzeiten 2200, so sind aktuell rund 700 – und das Hamstern der Dosenravioli dürfte wohl nur eine Art "schneller Hunger" der Käufer sein.
Julius Maggi gründete 1872 in der Schweiz sein Unternehmen, das innerhalb weniger Jahre unter anderem für die bis heute berühmte "Maggi-Würze" bekannt wurde. 1887 entstand das Werk in Singen. Bereits 1947 übernahm der Nestlé-Konzern Marken, Standorte und Produkte von Maggi.