Mahle: "Wir meistern die Krise"

Die Corona-Krise trifft den Zulieferkonzern mitten in der Umbauphase – die ohnehin schon viel Geld kostet. CEO Stratmann bleibt aber optimistisch

 
Foto: Mahle
 

Stuttgart. Als hätte der Mahle-Konzern nicht schon genug Aufgaben aufgrund der Transformation der Automobilbranche! Nun treffen das Unternehmen auch noch die Auswirkungen der Corona-Krise: "Das beeinflusst unseren Geschäftsverlauf massiv. 2020 wird ein überaus schwieriges Jahr für uns", blickt Jörg Stratmann, CEO und Vorsitzender der Mahle-Konzerngeschäftsführung, voraus.

Doch Stratmann sagt auch: "Der Konzern ist finanziell solide aufgestellt. Deshalb können wir eine Durststrecke für eine gewisse Zeit durchziehen." Dennoch führe man Effizienzsteigerungsprogramme konsequent durch und halte an der Kostendisziplin fest. "Deshalb werden wir die Krise meistern", so der CEO.

Dabei hilft, dass bei Mahle nach der nahezu kompletten Schließung der eigenen Werke weltweit aktuell "mit Hochdruck" der Wiederanlauf in Europa vorbereitet werde. Stratmann: "Wir sind lieferfähig und in der Lage, die Bedarfe unserer Kunden zu bedienen."

Dabei zahlt sich bereits jetzt der Konzernumbau aus: Die Abhängigkeit von Zulieferteilen für Verbrennungsmotoren nähert sich laut CEO inzwischen der 40 Prozent-Marke – dabei ist Mahle mit Kolben für Motoren groß geworden. Parallel wurden Anfang des Jahres die Kompetenzen des Konzerns rund um alternative Antriebe wie Elektromotoren in dem neuen Geschäftsbereich "Elektronik und Mechatronik" gebündelt.

Allerdings kostet dieser Konzernumbau Geld: Deshalb steht unterm Strich für das Jahr 2019 ein Verlust in Höhe von 212 Millionen Euro – im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 446 Millionen Euro erwirtschaftet. Hier macht sich eben auch der Abbau von 2500 Stellen im Zuge der Neupositionierung bemerkbar. Wobei generell der Umsatz aufgrund der Transformation der Branche um drei Pozent auf rund zwölf Milliarden Euro zurückging. Indes kann sich Stratmann den Hinweis nicht verkneifen: die Branche insgesamt schmolz um fünf Prozent ab.

Deshalb betrachtet Stratmann die Kennzahlen auch nicht isoliert, sondern gibt eine klare Linie aus: "Wir machen unsere Hausaufgaben, um unser Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufzustellen." Dabei wolle man den Wandel der Branche aktiv vorantreiben.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren