Manz: Zum Umbruch verdammt

Die Krise in der Solarindustrie zwingt den Spezialmaschinenbauer Manz zu einem radikalen Umbruch. 2012 schlitterte das Unternehmen in die roten Zahlen.

 
Foto: pr
 

Reutlingen. Die Manz AG baut immer mehr Anlagen zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und Displays und immer weniger Apparate für die Photovoltaikindustrie. Der Maschinenbauer befindet sich in einem radikalen Umbruch. Er ist dazu gezwungen.

„Wir haben ein sehr ereignisreiches Geschäftsjahr 2012 hinter uns“, sagte der Vorstandschef und Gründer Dieter Manz bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Reutlingen. Das Gesamtergebnis sei ganz wesentlich durch die sehr widrigen Marktbedingungen in der Solarindustrie geprägt gewesen.

Der Umsatz im Solarsegment brach regelrecht ein: Die Erlöse krachten um fast 80 Prozent auf nur noch 16,4 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz schrumpfte um 23,5 Prozent auf 184 Millionen Euro. Vom derzeitigen Auftragsbestand stammen nur noch fünf Prozent von Kunden aus der Solarindustrie.

Das Solargeschäft war nach Angaben von Manz auch ausschlaggebend dafür, dass das Ergebnis ins Minus drehte. Vor Zinsen und Steuern weist der Maschinenbauer einen Verlust von knapp 31 Millionen Euro aus. Im Vorjahr hatte Manz operativ noch mehr als drei Millionen Euro Gewinn erzielt. Die Zahlen hätten noch schlimmer ausfallen können.

Doch die Schwaben haben sich schon vor geraumer Zeit breiter aufgestellt. Angetrieben von der steigenden Nachfrage nach Tablet-Computern und Smartphones wuchs der Umsatz im Geschäftsbereich Display um 13 Prozent auf mehr als 111 Millionen Euro. Im Batterie-Geschäft schossen die Erlöse gar um 53 Prozent auf 14,5 Millionen Euro.

Dieter Manz ist zuversichtlich, dass der Boom anhält. Der Vorstandschef rechnet bereits im laufenden Jahr wieder mit einem zweistelligen Wachstum im Gesamtgeschäft. Die jüngsten Bestellungen machen zumindest Hoffnung: Manz sitzt auf einem Auftragsbestand von 128 Millionen Euro.

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