Marc Cain wehrt sich gegen Vorwürfe

Das Modeunternehmen soll Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben – weil es Kleidung an Mitarbeiter weitergab. Chef Helmut Schlotterer rechnet mit der Einstellung des Verfahrens

 
Foto: Marc Cain
 

Bodelshausen. Über Jahre hinweg sollen vor allem die Mitarbeiter in den Filialen von Marc Cain die hochwertige Kleidung mindestens zu stark vergünstigten Preisen erhalten haben – ohne die geltenden Freigrenzen für Geldwerte Vorteile zu beachten. Die Steuerfahndung hat deshalb die Räume von Marc Cain in Bodelshausen bei Tübingen durchsucht. Der Vorwurf: Es sollen Umsatz- und Lohnsteuern in Höhe von mindestens einer Million Euro hinterzogen worden sein. Jetzt hat die "Süddeutsche Zeitung" zuerst darüber berichtet.

Marc Cain-Gründer und -Inhaber wehrt sich indes gegen die Vorwürfe. Er habe nichts zu verbergen und kooperiere mit den Steuerbehörden. Zugleich räumt er ein, "niemand habe daran gedacht", dass Umsatzsteuer für die Mitarbeiterkleidung fällig werden könnte. Hier sei aber bereits eine sechsstellige Summe nachbezahlt worden. Ansonsten sieht Schlotterer das Recht auf seiner Seite – so habe er laut der Zeitung sogar den Rat der Anwälte der Selbstanzeige in den Wind geschlagen: Bislang habe man kein schuldhaftes Handeln beweisen können. Der Firmenchef rechnet deshalb in Kürze mit der Einstellung des Verfahrens. 

Schlotterer hat 1972 direkt nach dem Studium das Unternehmen gegründet – weil er schon immer den Traum vom Modeunternehmer hegte. Heute zählt Marc Cain mit Mode für Frauen nicht nur aufgrund der eingesetzten Technologien zu den führenden Firmen der Branche. Es werden mit gut 1000 Mitarbeitern rund 266 Millionen Euro umgesetzt. Zusätzlich betreibt man 223 eigenen Läden in 33 Ländern. 

Übrigens: Ein Porträt über Helmut Schlotterer finden Sie hier.

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