Meersburg löst Logistik-Konflikt

Die Stadt erhält den Zuschlag für ein Landesprogramm: Die Lieferungen in die Innenstadt werden neu organisiert – von einem Hub am Rand aus

 
Foto: Achim Mende / Internationale Bodensee Tourismus GmbH
 

Meersburg. Robert Scherer war als Bürgermeister der Stadt Meersburg einigermaßen überrascht über die Nachricht aus dem Wirtschaftsministerium: Das Land habe das beim Ideenwettbewerb "Elektromobile Logistik in Klein- und Mittelstädten" eingereichte Konzept ausgewählt – nach dem die Kommune zuvor seit drei Jahren vergeblich versucht hat, Fördermittel für eine Umsetzung zu erhalten.

Die Idee dahinter: Meersburg ist bei Touristen beliebt, die Innenstadt mit zahlreichen gastronomischen Angeboten vom Weinladen bis zur Gaststätte üppig besetzt. Allerdings geht es aufgrund der Topographie zwischen dem Ufer des Bodensees und dem Felsen samt Burg und Schloss eng zu. Die Zulieferung bietet ergo einiges an Konfliktpotenzial.

Deshalb will man nun einen Hub am Rand der Stadt einrichten, an dem der Zulieferverkehr – zunächst für die Gastronomie – zentral angeliefert wird. Von dort fährt dann ein E-Lieferfahrzeug die Waren gebündelt und zeitlich flexibel aus.

Auf 255.000 Euro beziffert die Stadtverwaltung die Kosten für die Umsetzung des zunächst auf Ende 2021 befristeten Versuchs. 192.000 Euro davon gibt nun das Wirtschaftsministerium als Förderung dazu.

Als Partner hat die Verwaltung unter anderem den Bodensee-Campus, ein privates Studienzentrum, ins Boot geholt, die das Projekt wissenschaftlich begleiten. Zudem übernimmt der Gastronomie-Zulieferer Geyer Food Konzept aus Bad Waldsee die Logistik. Im Verlauf des Projekts sollen weitere Zulieferer eingebunden werden – wobei die endgültigen Details in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden sollen. Die Umsetzung ist ab Oktober vorgesehen.

Bürgermeister Scherer zeigt sich jedenfalls überzeugt, dass nicht nur weitere Partner überzeugt werden können, sondern das Vorhaben auch über 2021 hinaus bestand haben wird: Schließlich biete es den Anlieferern eine Zeitersparnis und durch die Entzerrung der Lieferzeiten weniger Konfliktpotenzial in der Innenstadt.

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