Messe Karlsruhe: Hoffen auf Hilfe

Die Messe- und Kongress-Gesellschaft weist einen Verlust in Höhe von 20,8 Millionen Euro aus – und damit deutlich höher als erwartet. Ein Lichtblick aber bleibt

 
Foto: Messe Karlsruhe
 

Karlsruhe. Bei der Karlsruhe Messe- und Kongress ist der Worst Case eingetreten: Das Betriebsergebnis fiel im vergangenen Jahr um 9,2 Millionen Euro schlechter aus, als zunächst ohnehin geplant. Am Ende steht ein Minus in Höhe von 20,8 Millionen Euro in den Büchern, wegen der turnusgemäß schwächeren Auslastung war eigentlich mit einem Minus in Höhe von 11,6 Millionen geplant worden. Natürlich geht der Einbruch auf die Auswirkungen der Pandemie zurück.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, ordnet das Ergebnis so ein: "Nach einem wirklich fulminanten Start des Geschäftsjahres – fast 50 Prozent des geplanten Jahres-Umsatzerlöses wurde in knapp sechzig Tagen erwirtschaftet – stand plötzlich der Veranstaltungsbetrieb still. Für das Gesamtjahr muss ich konstantieren, dass nur neun von 31 geplanten Eigen- und Gastmessen an den Start gingen und gerade mal die Hälfte der geplanten Kongress- und Kulturveranstaltungen durchgeführt wurden."

Auf die Auswirkungen hat die Messe-Gesellschaft laut Wirtz "umgehend" mit Gegensteuerungsmaßnahmen reagiert. Neben Kurzarbeit und Einsparungen bei Sachkosten entwickelte die Messe auch Konzepte für hybride Veranstaltungsformate – bereits im Mai 2020 ging der Energiekongress "Energiegeladen" mit der neuen Konzeption als erste derartige Veranstaltung über die Bühne.

Ein weiteres wichtiges Mittel des Gegensteuerns war eine "umfängliche und fristgerechte" Beantragung von Corona-Wirtschaftshilfen beim Bund. Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Messe rechnet damit, dass sich dadurch "das Worst-Case-Szenario deutlich verbessern wird", denn: "Der Verlustausgleich der Gesellschafterin vermindert sich dann erheblich und ist abzüglich bewilligter Wirtschaftshilfen zu leisten. Die Wirtschaftshilfen dürfen nach den geltenden Bilanzierungsgrundsätzen jedoch erst nach Bewilligung und somit im Betriebsergebnis des Jahres 2021 abgebildet werden." Zur Höhe der beantragten Hilfen machte die Messe keine Angaben.

Dafür hofft Luczak-Schwarz auf einen absehbaren Neustart des Messegeschäfts: "Wenn das Messe- und Kongressgeschäft wieder anläuft, wird sich dies zugleich positiv auf Unternehmen und Betriebe der Region auswirken." Schließlich würden von den bislang rund 800.000 Ausstellern und Besuchern eine ganze Bandbreite an Firmen von Messebauern über Gastronomen bis zu Hotelbetrieben profitieren. Die Hoffnung der Aufsichtsratschefin ist nun, dass die Verbrauchermesse "Offerta 2021" im laufenden Jahr in Präsenz stattfinden kann – wobei die ohnehin erst für Ende Oktober geplant ist.

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