Multek schließt Böblinger Werk

Der Preisdruck in der Leiterplattenindustrie ist groß. Nun schließt der Flextronics-Konzern das Werk seiner Tochterfirma Multek in Böblingen. 400 Mitarbeiter sind vom Aus betroffen.

 
 

Böblingen. "Aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation musste Flextronics die schwierige Entscheidung treffen, den Standort von Multek in Böblingen zu schließen", teilt der Konzern mit. Die Flextronics-Tochter Multek hatte das Werk 1998 von Hewlett-Packard übernommen. Ein Termin für die Schließung steht noch nicht fest, der Betriebsrat geht indes davon aus, dass die Fertigung noch bis September ausgelastet sei.

Multek gehört zum amerikanischen Flextronics-Konzern, der eigenen Angaben zufolge weltweit noch zehn Werke betreibt. Da der Kosten- und Preisdruck in der Leiterplattenbranche allerdings seit Jahren zunimmt, konzentriert der Konzern seine Fertigung inzwischen in China, wo bereits mehr als 9000 der 12.000 Beschäftigten arbeiten. Zudem betreibt das Unternehmen ein Werk in Minnesota, wo ein Teil der Leiterplattenproduktion verbleiben soll.

Der Niedergang der Böblinger Werks setzte bereits vor einigen Jahren ein: Vor rund zehn Jahren beschäftigte Multek dort noch fast 900 Mitarbeiter. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen in Böblingen in einer erneuten Sanierungsrunde rund 130 Stellen gestrichen. Auch der Flextronics-Konzern hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Der Umsatz sank im vierten Quartal 2012 auf 6,1 Milliarden Dollar – rund ein Fünftel weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach von 161 auf 35 Millionen Dollar ein.

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