Nabu macht Ernst

Reichenau. Mit dem symbolischen Spatenstich gehen die Arbeiten am Bodenseezentrum des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) in die entscheidende Phase: "Damit sind wir dem Ziel der Eröffnung 2018 einen großen Schritt näher gekommen", so Nabu-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel. Er nahm zugleich den Bescheid des Landes über eine Million Euro an Förderung entgegen. Eine weitere Million bringt der Nabu aus Eigenmitteln und Spenden ein, damit fehlt nach wie vor eine Million Euro für das Projekt.

Parallel dazu hat die Gemeinde Reichenau die eigenen Planungen für einen Verkaufs- und Infopunkt mit dem Arbeitstitel "Reichenau Markthalle" in unmittelbarer Nachbarschaft intensiviert. "Wir sehen klare Synergieeffekte", so der Bürgermeister Wolfgang Zoll. Dies gelte nicht nur für den Betrieb, sondern auch den Bau. Nähere Angaben machte er indes nicht. 

Es hat ein wenig was von Trotz, was der Nabu im Februar in einer Mittelung formulierte: "Ich freue mich über dieses erste sichtbare Zeichen des neuen Nabu-Bodenseezentrums", so Johannes Enssle, Landesvorsitzender des Naturschutzbund Deutschland (Nabu), bei der Enthüllung des Bauschilds am Bahnhof Reichenau. In dem neuen Zentrum sollen gleich mehrere bisherige Standorte am See zusammengefasst werden. Enssle: "Vor hier aus werden wir zukünftig hunderte Hektar Schutzgebiet pflegen und betreuen." Zudem soll der aus mehreren Gebäude bestehende Komplex auch als Besucherzentrum dienen.

Den Baubeginn für das von den Konstanzer Architekten Braun + Müller gestaltete Projekt unweit des Bahnhofs gibt der Nabu mit Herbst 2017 an. Allerdings gibt es noch eine Hürde: Der Komplex wird rund drei Millionen Euro kosten. Eine Million trägt der Verband selbst, eine weitere Millionen kommen aus Geldern des Landes, der Stadt Konstanz und der Gemeinde Reichenau. Bleibt noch eine Million, für der Nabu laut eigener Aussage "noch Unterstützer sucht".