Nexway schreibt rote Zahlen

Der Software-Spezialist hat das vergangene Jahr mit einem Minus abgeschlossen – aber das Gegensteuern läuft bereits. Nun wurde aber ein wichtiges Vorhaben verschoben

 
Foto: Nexway
 

Karlsruhe. Auf den ersten Blick schauen die Zahlen der Nexway für das vergangene Jahre gar nicht so schlecht aus: Der Umsatz lag Ende 2019 mit 84,3 Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahr (85,8 Millionen). Nun sind die Karlsruher aber ein Software- und E-Commerce-Dienstleister, deshalb ist eine andere Kennzahl wichtiger – der Rohertrag: Zieht man also vom Umsatz die Aufwendungen für die bezogenen Waren ab, dann blieben bei Nexway noch 9,3 Millionen Euro "hängen". Das entspricht gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 3,3 Prozent.

Das Betriebsergebnis lag laut Nexway "wie erwartet" mit -2,7 Millionen Euro indes in den roten Zahlen. Und die Bilanz liegt bei einem Minus von 4,5 Millionen, was wiederum zu einem nicht durch Eigenkapital gedeckten Verlust in Höhe von 1,6 Millionen Euro führt.

Allerdings hat der Vorstand bereits gegengesteuert: Im April wurde eine Anleihe über 8 Millionen Euro platziert, zusätzlich wurden nicht näher bezifferte Einnahmen über den Verkauf von Tochtergesellschaften generiert. Zudem wurde am 2. Juni eine Kapitalerhöhung über 3,9 Millionen Euro abgeschlossen. Damit habe man "die Kapitalbasis gestärkt und ein stabiles Fundament für die Gesellschaft geschaffen". Nun könne man den Umbau des Unternehmens weiter vorantreiben.

Allerdings hat Nexway auf diesem Weg aktuell einen Rückschlag hinnehmen müssen: Der erst vor wenigen Wochen neu formierte Vorstand muss jetzt schon wieder umgebaut werden (mehr dazu lesen Sie in unserem Menschen-Dossier). Zugleich hat der Aufsichtsrat nach Angaben des Unternehmens im Vorgriff auf die Hauptversammlung am 14. August die weitere Umstrukturierung des Unternehmens und die Ausgliederung von zwei Geschäftsbereichen in eigenständige Tochtergesellschaften auf einen nicht näher genannten Zeitpunkt beschlossen. Man wolle so den neuen Vorständen "die Zeit geben, sich mit dieser Maßnahme bestmöglich zu befassen".

Nexway wurde 1995 als Asknet gegründet und ist heute einer der führenden Dienstleister im Bereich der Beschaffung und den Vertrieb von Software für Bildungseinrichtungen und Studenten. Nach Angaben des Unternehmens greifen 80 Prozent der deutschen Hochschulen und Unis auf das Angebot der Karlsruher zurück.

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