Nitta gibt Stoff

Das Netzwerkzentrum Textil bekommt einenNeubau. Es ist das wichtigste Projekt Albstadts Einstimmigkeit.

 
 

Albstadt. Das ist die höchste Weihe bei Abstimmungen in Gemeinderäten. Und der Albstädter Rat hat so über den Entwurf der Architekten-Arbeitsgemeinschaft Roth-Maute-Kraut zum Neubau des Nitta geurteilt. Hinter der derzeit gebräuchlichen Abkürzung verbirgt sich das Netzwerkzentrum Innovation und Technische Textilien Albstadt.

Nitta ist ein aus EU-Mitteln gefördertes „Leuchtturmprojekt“ mitsamt einem Maßnahmenbündel aus Forschung, Stadtentwicklung und Kultur, mit dem nach dem Willen der Stadt die vom Strukturwandel gebeutelte Textilindustrie Chancen erhalten soll: 10?000 Arbeitsplätze sind seit den 1980er-Jahren verloren gegangen. Rund 80 größere Industriebranchen prägten das Stadtbild, teilweise konnten sie revitalisiert werden.

Nun verschwindet wieder eine. Ab dem Frühjahr könnte mit dem Bau des Nitta-Gebäudes begonnen werden. Rund vier Millionen Euro fließen in das Projekt, EU und Land fördern Nitta mit mehr als zwei Millionen Euro. Die Hoffnung hinter Nitta ist klar: die Chancen der verbliebenen Unternehmen mit noch 4000 Beschäftigten erhöhen.

Die sind heute Spezialisten in den Bereichen Stoffverarbeitung und dem Textil-Maschinenbau. Nach wie vor besteht in Albstadt ein echtes Cluster, zu dem neben der Wäscheherstellung inzwischen der Bereich technische Textilien für Medizin oder Fahrzeuge einen wichtigen Beitrag leistet.

Wobei trotz Einstimmigkeit im Rat die Verwaltung noch Aufklärungsarbeit leisten muss: Verfolgt man die Foren im Internet, glauben viele, die Düsseldorfer Nitta Indus­tries wolle sich ansiedeln. 

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