NSN-Schock: Standort Bruchsal vor dem Aus

Der Standort von Nokia Siemens Network in Bruchsal steht vor der Schließung: Das finnisch-deutsche Joint-Venture plant dort den Abbau von 650 Arbeitsplätzen

 
Foto: Archiv
 

Bruchsal. Das NSN-Werk in Bruchsal steht vor dem Aus. Wie der Netzwerkausrüster mitteilte, wird der Standort stillgelegt. Das Unternehmen bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Betroffen sind laut der IG Metall rund 650 Arbeitsplätze. Zudem will der Konzern keine Zeit verlieren: Der Standort soll schnellstmöglichst abgewickelt werden.

Bereits zu Beginn des Jahres hat der NSN-Konzern herbe Kosteneinsparungen angekündigt. Weltweit sollen 17.000 der mehr als 70.000 Stellen wegfallen, davon fast 3000 der 6000 Arbeitsplätze in Deutschland. Rund 30 der 35 Standorte standen auf dem Prüfstand. Zuletzt hatte NSN jedoch stets beteuert, am Standort Bruchsal festhalten zu wollen. Bruchsal sollte neben Berlin eigentlich der zweite Produktionsstandort in Deutschland bleiben.

Der Arbeitnehmerseite hatte NSN die Existenz des Standorts zuvor bis ins Jahr 2014 zugesichert. NSN teilte aber mit, dass in dem Vertrag die Streichung von 200 Arbeitsplätzen als Voraussetzung für den Erhalt vereinbart worden war. Da diese nicht erfüllt worden sei, fühle man sich nicht an die Vereinbarung gebunden.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte NSN mehrere hundert Stellen in Bruchsal gestrichen. Seit 2007 gehört das einstige Siemens-Werk zum deutsch-finnischen Joint-Venture NSN, das im selben Jahr gegründet wurde. Bereits kurz danach hatte NSN 150 Stellen in Bruchsal gestrichen.

31.1.2012: NSN: Bruchsal bleibt
24.11.2011: Kahlschlag bei NSN

 

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