Rettung per E-Heli

Die ADAC Luftrettung hat sich zwei Multicopter von Volocopter gesichert: eine Studie hat "ermutigende Ergebnisse" gebracht – und das weitere Vorgehen ist ehrgeizig

 
Foto: ADAC Luftrettung / Volocopter (Montage)
 

Bruchsal. Zwei Jahre nach dem Anstoß für eine Machbarkeitsstudie hat sich die ADAC Luftrettung nach eigenen Angaben zwei der ersten "Volocitys"-Modelle des Multicopter-Pioniers Volocopter gesichert: "Basierend auf den ermutigenden Ergebnissen unserer Machbarkeitsstudie bauen wir unseren technologischen Vorsprung in Hinblick auf Multicoptereinsätze in der Luftrettung aus", so Luftrettungs-Chef Frédéric Bruder. Die Bruchsaler seien der einzige Anbieter, dessen Fluggeräte aktuell soweit vorangetrieben seien, "um ein Testprogramm für unsere Zwecke zuverlässig zu planen."

In den kommenden zwei Jahren sollen zunächst reale Flugtests durchgeführt werden, ab 2023 sind dann Betriebstests geplant. Der ADAC sei damit die erste Organisation weltweit, die den Betrieb von Multicoptern zum Transport von Notärzten testen wolle.

In der Machbarkeitsstudie wurden anhand zweier Modellregionen in Dinkelsbühl in Bayern sowie Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz am Computer mehr als 26.000 Notfalleinsätze simuliert. Das Ergebnis zeigt laut ADAC "deutlich: Luftrettung mit bemannten Multicoptern ist möglich, sinnvoll und verbessert die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung".

Die ADAC Luftrettung betreibt mehr als 50 Rettungshubschrauber an 37 Stationen. Die Tochter der ADAC Stiftung ist damit nach eigenen Angaben die größte Luftrettungsorganisation in Europa.

Volocopter wurde 2011 gegründet und hat in mehreren Bereichen die Benchmark für elektrisch angetriebene Multicopter gesetzt, die auch autonom fliegen können. Das Unternehmen hat mittlerweile mehr als 200 Mitarbeiter in Büros in Bruchsal, München und Singapur – zuletzt sorgte das Unternehmen für Schlagzeilen, weil es in drei Jahren Taxiflüge in Asien anbieten will. Daimler, Geely, DB Schenker und andere Unternehmen haben bislang 122 Millionen Euro in die Bruchsaler investiert.

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