Rheinspan nimmt die Produktion wieder auf

Germersheim. Der Spanplattenhersteller Nolte Holzwerkstoff hat die Produktion wieder aufgenommen. Das teilte das Unternehmen mit. Dank Abkommen mit Lieferanten in Belgien, Polen, Österreich und Ungarn sein die Versorgung mit Leim "für die nächsten Wochen und Monate gesichert". Allerdings würden durch die Lösung "erheblich Mehrkosten entstehen" – da der Rohstoff jetzt auf anderen Wegen das Werk erreichen muss. "Diese Mehrkosten nehmen wir in Kauf, um unser Lieferversprechen halten zu können", sagte Geschäftsführer Alexander Kolb.

Der Spanplattenhersteller Nolte Holzwerkstoff, das Unternehmen hinter der Marke Rheinspan, hat vom 3. bis 6. November die Produktion unterbrochen. Nach Angaben von Geschäftsführer Alexander Kolb hängt der Stopp direkt mit dem Niedrigwasser des Rheins zusammen: Die BASF können die Herstellung von Leim nicht mehr garantieren, da kaum noch Rohstoffe per Schiff angeliefert werden können. "Die aktuell an uns gelieferten  Leimmengen decken den Bedarf nicht ab, um unsere Spanplattenproduktion auf dem gewohnten Niveau fortzuführen", so Kolb.

Die Kunden würden den Produktionsstopp indes nicht zu spüren bekommen. Kolb: "Wir führen stets einen gesunden Lagerbestand, um einen kurzzeitigen Stopp unserer Produktion jederzeit abfedern zu können."

Eine kurzfristige Entspannung der Lage am Rhein erwartet der Geschäftsführer nicht. Deshalb führe das Unternehmen Gespräche "mit alternativen Leimherstellern". Zudem würden auch Zukäufe von Spanplatten in Erwägung gezogen, um die Kunden über den Lagerbestand hinaus beliefern zu können.

Rheinspan ist nach eigener Aussage der älteste noch aktive Hersteller von Spanplatten der Welt. Die erste Spanplatten wurde 1951 in Rheda-Wiedenbrück produziert, 1973 kam der Standort Germersheim hinzu. Dort werden heute pro Tag mit gut 200 Mitarbeitern 1500 Quadratmeter Spanplatten produziert. Nolte Holzwerkstoff wird seit 2016 direkt von der Familie Nolte geführt und gehört zum Umfeld des gleichnamigen Küchenherstellers.