Robert Bürkle entlässt 20 Mitarbeiter

Der Maschinenbauer Robert Bürkle hat 2011 rund 98 Millionen Euro umgesetzt. Wegen der Solarkrise bleibt das Unternehmen deutlich hinter seinem Ziel zurück. Jetzt müssen 20 Mitarbeiter gehen.

 
Foto: Archiv
 

Freudenstadt. Auf den ersten Blick zeigt sich bei Robert Bürkle das gewohnte Bild: Der Freudenstädter Maschinenbauer ist auch 2011 wieder ordentlich gewachsen. Laut eines Berichts des „Schwarzwälder Bote“ kletterten die Erlöse um knapp zehn Prozent auf 98 Millionen Euro.

Doch damit liegt Bürkle deutlich hinter seinem ursprünglich ausgegebenen Ziel zurück. Ende März hatte das Unternehmen noch 110 Millionen Euro Umsatz angepeilt. Im August korrigierte Bürkle-Chef Hans-Joachim Bender seine Prognose auf 105 Millionen Euro. Auch diese Latte lag noch zu hoch, wie sich jetzt zeigt.

Mit Ausnahme von 2009 hat Bürkle in den vergangenen Jahren stets schwarze Zahlen geschrieben. Jetzt spricht Geschäftsführer Bender bloß von einem „operativ noch ausgeglichenen Ergebnis“. Das Unternehmen reagiert: Robert Bürkle entlässt 20 Mitarbeiter aus der Verwaltung. Weniger als die Hälfte davon in Freudenstadt, die meisten in der Niederlassung Mastholte (Nordrhein-Westfalen).

Grund für den Schritt sei die Krise in der Photovoltaik-Industrie. In den vergangenen Jahren lieferte Bürkle immer mehr Maschinen an Solarmodulhersteller. Was als Nischengeschäft begann, wuchs zu einer eigenen Sparte heran. Zuletzt machte Bürkle rund 40 Prozent seines Gesamtgeschäfts im Photovoltaik-Segment.

2011 war jedoch ein schwarzes Jahr für die Photovoltaik-Industrie. Weil weltweit mehr Solarmodule angeboten als nachgefragt werden, sind die Preise dramatisch eingebrochen. Längst haben auch in Deutschland erste Solarfirmen Insolvenz angemeldet. In diesem Klima lassen sich neue Maschinen zur Modulherstellung nur schwer verkaufen. Und darunter leidet Robert Bürkle.

Mit seinen Laminiermaschinen stehe Bürkle am Ende der Prozesskette und spüre die Auswirkungen der Krise als erste, so Bender gegenüber dem „Schwarzwälder Bote“. Im Photovoltaik-Bereich habe man gerade mal die Hälfte des Budgets erreicht, der Markt sei total eingebrochen.

Jetzt hofft der Chef, von der zu erwartenden Marktbereinigung zu profitieren. Dank patentierter Neuentwicklungen könne Bürkle mit einem Alleinstellungsmerkmal punkten, wenn der Markt wieder anzieht.

Dass Bürkle beim Gesamtumsatz trotz der Solar-Krise zugelegt hat, verdankt das Unternehmen vor allem seiner traditionsreichen Oberflächen-Sparte.

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