Russland lockt die Zulieferer

Die deutschen Zulieferer entdecken den russischen Markt. Der Stuttgarter Bosch-Konzern baut seine Fertigung dort aus. Schaeffler baut östlich von Moskau sein erstes Werk in Russland.

 
 

Stuttgart. Die Bosch-Gruppe hat angekündigt, in Russland einen neuen Standort zu bauen. Bis 2015 will der Autozulieferer 40 Millionen Euro in eine neue Fabrik in Samara investieren. Es ist nach dem Bau einer Produktion in Engels und der 100 Millionen Euro teuren neuen Bosch-Zentrale in Moskau das dritte Großprojekt im Russland innerhalb kurzer Zeit.

In Samara wird im ersten Halbjahr 2013 mit dem Bau einer 15 000 Quadratmeter großen Fabrik begonnen. Mehr als 500 Mitarbeiter will Bosch bis Ende 2017 in Samara beschäftigen. Der Konzern verspricht sich viel vom russischen Markt: Das Unternehmen erwirtschaftete 2011 mit mehr als 2700 Mitarbeitern rund eine Milliarde Euro in dem Land.

„Russland ist für Bosch ein wichtiger Wachstumsmarkt. Mit einer weiteren Fertigung vor Ort können wir die Chancen, die uns der russische Markt bietet, stärker nutzen und damit unsere Präsenz in Osteuropa ausweiten“, sagt Gerhard Pfeifer, Generaldirektor der russischen Bosch-Regionalgesellschaft. In Stuttgart ist man durchaus für weitere Expansion vorbereitet: Die gesamte Grundstücksfläche in Samara beträgt rund 200.000 Quadratmeter.

Auch der fränkische Autozulieferer Schaeffler hat Russland als Standort entdeckt. Das Unternehmen investiert umgerechnet rund 50 Millionen Euro in den Bau einer Fabrik in der russischen Region Uljanowsk, rund 900 Kilometer östlich von Moskau. Schaeffler wolle an dem Aufschwung und dem Wachstum der Region verstärkt teilhaben, so das Unternehmen in einer Mitteilung. "Ich freue mich sehr, dass wir auch bald in Russland einen Produktionsstandort eröffnen werden", so Schaeffler-Vorstandschef Jürgen M. Geissinger.

Anfang nächsten Jahres soll mit dem Bau begonnen werden. Der Produktionsstart ist für das Jahr 2014 geplant. Das Werk soll hauptsächlich Produkte für die nationalen und internationalen Automobilhersteller produzieren, aber auch Komponenten für die Bahnindustrie. Anfangs wird Schaeffler rund 450 Mitarbeiter in der Fabrik beschäftigten.

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