Schwarzwaldmilch verschiebt die Käserei

Wegen der Corona-Krise konnte der Architekten-Wettbewerb nicht stattfinden / 2019 war ein Rekordjahr

 
Foto: Peters
 

Freiburg. Die Molkerei Schwarzwaldmilch hat die Pläne für ihre Käserei in Titisee-Neustadt verschoben. Eigentlich wollte die Freiburger Molkerei bereits im März einen Architektenwettbewerb austragen. Doch wegen des Corona-Lockdowns wurde dieser verschoben. „Der Siegerentwurf wird nun im Januar 2021 gekürt“, so Geschäftsführer Andreas Schneider. Das gab das Unternehmen jetzt bei einer Online-Pressekonferenz bekannt.

Der Bau wird sich dadurch um etwa ein Jahr verzögern. Die Käserei soll bis zu 1200 Tonnen Käse pro Jahr herstellen können. Allerdings werde man nicht mit dieser Kapazität starten, so Schneider.

Im zurückliegenden Jahr hatte die Schwarzwaldmilch so viel Umsatz gemacht wie nie zuvor. 209 Millionen Euro sind ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen nicht. Der Ertrag ist für die Molkerei aber auch zweitrangig, da ja ein Teil über den Milchpreis an die Milch erzeugenden Genossen ausgeschüttet wird. 

Die Schwarzwaldmilch liegt traditionell über dem bundesweiten Durchschnittspreis. Und das, obschon die Betriebe der Schwarzwaldmilch-Bauern im Schnitt ein Drittel kleiner sind als die anderen Milchhöfe in Deutschland. 2019 wurden für konventionell erzeugte Milch im Schnitt 39,64 Cent je Kilo gezahlt, zwei Cent mehr als bundesweit. Bio-Bauern bekamen für ihre Milch sogar 54,33 Cent.

Neben Produkten für Endverbraucher versorgt die Schwarzwaldmilch auch Industriekunden, etwa mit Milchpulver, das im Werk Offenburg hergestellt wird. Das Offenburger Werk hat einen Umsatzanteil von etwa 30 Prozent.

Ebenfalls werden in Offenburg Industrieprodukte hergestellt, die nicht auf Milch basieren. Etwa Zusatzstoffe für Sportlernahrung. Schneider deutet an, dass die Molkerei hier künftig auch eigene Produkte herstellen wird. Auf eine Frage danach bei der Pressekonferenz, antwortete der Geschäftsführer: „Darauf bekommen Sie nächstes Jahr eine Antwort.“

Unklar ist aktuell noch, wie sich die Corona-Krise in der Bilanz 2020 niederschlagen wird. Gerade bei Großabnehmern gebe es noch Unsicherheiten, zudem sei der internationale Warenverkehr eingeschränkt. Laut Schneider liegt der Exportanteil bei der Schwarzwaldmilch bei zwölf Prozent. Ziel sei es, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr stabil zu halten.

In der Corona-Krise durften viele Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Dies sei möglich, weil man gut digital aufgestellt sei. Im Betrieb habe man Kontaktpunkte reduziert, so Schneider. Kurzarbeit sei nicht notwendig gewesen.

Die Generalversammlung der Milchbauern wurde wegen Corona abgesagt. Sie soll nun am 1. Dezember stattfinden. 

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