Sie ist wieder da…
…aber anders, als erhofft: Nach 18 Monaten Sanierung und Investitionen über 30 Millionen Euro ist die Liederhalle zukunftsfähig – das erste Event ist ungewöhnlich
red
08.12.2020 | 16:30
Stuttgart. Nach 18 Monaten Umbauzeit sind die Arbeiten zur Sanierung des Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle abgeschlossen. Das sagte Martin Rau, Geschäftsführer der In.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft: "Das Haus ist jetzt gut für die Zukunft aufgestellt." Der Kostenrahmen werde nach Abschluss aller Arbeiten bei rund 30 Millionen Euro liegen. Eine Generalsanierung sei nach knapp 30 Jahren intensiver Nutzung unabdingbar gewesen. Dabei wurden unter anderem rund 8500 Quadratmeter abgehängte Deckenbereiche entfernt und 140 Kilometer neue Kabel verlegt.
Im Mittelpunkt der Arbeiten standen demnach neben dem Brandschutz auch die Gebäudeleit- sowie die Bühnen- und Veranstaltungstechnik. Zudem wurde das Foyer neu aufgestellt: "Im Laufe der Jahre wurde der Bereich immer mehr zur Veranstaltungsfläche, mit attraktiven Messe- oder Info-Ständen", so Rau. Deshalb habe auch in diesen Bereich durch eine neue Optik sowie einen angepassten Brandschutz investiert werden müssen.
Darüber hinaus wurde insgesamt in moderne Technik investiert: "Die Entwicklung für den Kongress der Zukunft geht verstärkt in Richtung hybrider Veranstaltungen. Die Teilnehmer werden zukünftig vermehrt über mobile Endgeräte am Geschehen teilhaben", so Rau.
Wobei die erste Veranstaltung nach der Sanierung weder digital noch hybrid sein wird, sondern die schiere körperliche Präsenz jedes Teilnehmers erfordert: In der Liederhalle wird das zentrale Impfzentrum von Stuttgart eingerichtet.
Die Wurzeln des Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle reichen bis ins Jahr 1864 als der Stuttgarter Liederkranz ein Gesellschaftshaus eröffnete. Nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1956 die Eröffnung eines Neubaus – der heute als einer der wichtigen kulturellen Nachkriegsbauten unter Denkmalschutz steht. 1991 wurde der Komplex erweitert.