Solar Industries ist pleite

Der Schorndorfer Solar-Traum ist geplatzt. Die Schweizer Solar Industries wollte 70 Millionen Euro in der Daimler-Stadt investieren – und ist nun konkurs gegangen

 
 

Schorndorf. Die Krise in der Solarbranche hat ein weiteres Opfer gefordert. Der Schweizer Solar Industries AG (SIAG) ist konkurs. Damit ist auch der Traum vom Solar-Mekka Schorndorf jäh geplatzt. Für rund 70 Millionen Euro wollte Solar Cell, ein Tochterunternehmen der SIAG, den derzeitigen Bauknecht-Standort in der Daimler-Stadt übernehmen und eine Solarzellenfertigung aufbauen. Das Projekt ist nun vom Tisch. 

Schon vor einigen Wochen waren die Schweizer in Turbulenzen geraten. Gegen den ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten und Solar-Industries-Gründer Rolf Wägli wird wegen Untreue ermittelt. Der Bau der schweizweit größten Solarfabrik in Langenthal wurde gestoppt, da Solar Industries das Kapital ausgegangen ist. In Langenthal wollte das Unternehmen rund 20 Millionen Euro in eine Solarmodulproduktion investieren. 

Schweizer Medien spekulieren nun, dass Wägli eigenmächtig Kapital der Solar Industries in Solaraktien investiert haben könnte. Deren Kurse sind allerdings in den vergangenen Wochen und Monaten massiv eingebrochen.

Für den Standort Schorndorf und den Elektrogerätehersteller Bauknecht fängt nun die Suche nach einem neuen Investor von vorn an. Derzeit produziert Baukneckt im Remstal noch Waschmaschinen für den amerikanischen Markt. Ende des Jahres soll die Fertigung allerdings geschlossen werden. Derzeit arbeiten noch rund 300 Menschen für das Unternehmen, das zum amerikanischen Whirlpool-Konzern gehört. Bauknecht wollte sich am Umbau des Standorts durch Solar Cell mit bis zu 25 Millionen Euro beteiligen.

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