Solarstrom AG verschiebt Jahresabschluss
Weil ein Projekt in Norditalien seit Monaten nicht zum Abschluss kommt, verschiebt die Freiburger Solarstrom AG ihren Geschäftsbericht für 2011. An der jüngsten Prognose hält die SAG aber fest.
ando
29.03.2012 | 10:39
Foto: SAG
Freiburg. Eigentlich wollte der Freiburger Solar-Alrounder Solarstrom AG (SAG) heute seinen Jahresabschluss 2011 vorlegen. Doch daraus wurde nichts. Wenige Stunden vor der angesetzten Pressekonferenz teilte die SAG via Ad-hoc-Meldung mit, dass der Geschäftsbericht verschoben wird. Neuer Termin für die Veröffentlichung des Jahresabschlusses soll nun der 11. April sein.
Grund für den Aufschub ist ein mehr als 100 Millionen Euro schweres Solarpark-Projekt in Norditalien. Der Verkauf des 150 Hektar großen Solarparks „Serenissima“ an einen europäischen Finanzinvestor zieht sich seit Monaten hin. „Wir wollen das Closing im Jahresabschluss haben“, sagte SAG-Vorstandschef Karl Kuhlmann bei einer Presse-Telefonkonferenz. Dies sei bis spätestens morgen erreicht.
Im Februar hatte die SAG wegen „Serenissima“ bereits eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Während der Umsatz 2011 mit 260 bis 280 Millionen Euro im Plan liege, werde das angepeilte Vorsteuerergebnis (Ebit) von 16 bis 18 Millionen Euro voraussichtlich verfehlt, hieß es damals.
Kuhlmann begründete die Gewinnwarnung mit schlechteren Finanzierungskonditionen für „Serenissima“. Dabei gehe es unter anderem um einen langfristigen Darlehensvertrag über 118 Millionen Euro, den die SAG mit einem Bankenkonsortium aus Deutscher Bank AG, Bayerischer Landesbank, Landesbank Hessen-Thüringen und der KfW IPEX-Bank ausgehandelt hat.
Außerdem hätten sich durch den zuletzt stärker gewordenen Euro die Bedingungen für Swap-Geschäfte verschlechtert, mit denen sich die SAG gegen Wechselkursschwankungen absichere. Der Vorstandschef betonte aber, dass „Serenissima“ trotzdem ein lukratives Geschäft für sein Unternehmen bleibe. „Das Projekt bringt uns einen erheblichen Cash-Zufluss.“
Noch immer unbekannt ist, wer den norditalienischen Solarpark gekauft hat. Laut Kuhlmann handelt es sich um einen großen europäischen Finanzinvestor. Sobald die Tinte trocken ist, werde die SAG den Namen nennen.