Staatsanwalt durchsucht Windreich

Der Großinvestor in Nordsee-Windparks steht vor stürmischen Zeiten: Vorstand Willi Balz soll die Bilanzen manipuliert haben. Das Unternehmen streitet die Vorwürfe ab.

 
Foto: pr
 

Wolfschlugen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat die Büroräume  der Windreich AG sowie Privatwohnungen von Mitarbeitern durchsucht. Der Verdacht: Der Gründer und Vorstand des größten deutschen Windparkbauers Willi Balz soll mit anderen amtierenden und ehemaligen leitenden Mitarbeitern die Bilanzen der Jahre 2010 und 2011 manipuliert haben. Im Raum stehen unter anderem Vorwürfe des Kapitalanlage- und des Kreditbetrugs. Auslöser war eine anonyme Anzeige.

In einer dürren Pressemitteilung räumt die AG die Durchsuchungen und die kündigt an "vollumfänglich" kooperieren zu wollen. Weiter heißt es: "Die Anschuldigungen werden sich als haltlos erweisen. Wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens nehmen wir in der Sache selbst derzeit keine Stellung."

Windreich steht seit Tagen unter Druck. Kapitalanleger machen sich in Foren Gedanken über die Finanzlage des Unternehmens. Ausgelöst auch durch verspätete Zinszahlungen für Anleihen. Zudem wurde ein Rating herabgestuft.

Windreich-Gründer Willi Balz ist ein Selfmade-Millionär und gilt als Visionär der Branche. Schlagzeilen machte er nicht nur damit, dass er sich einen Gutteil der Windparkflächen in der Nordsee sicherte, sondern auch mit Personalentscheidungen.  So gab der ehemalige Landes-Wirtschaftsminsiter Walter Döring ein kurzes Gastspiel als Vorstand. Und seit Anfang Januar ist die Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Eine Personalie, die bei Anleger keine ungeteilte Zustimmung erhielt.

Teilen auf

NO!