Sunways: Mehr ist weniger

Bilanz Paradox: Der Konstanzer Solarmodulhersteller Sunways hat beim Absatz im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Unterm Strich steht dennoch ein dickes Minus.

 
 

Konstanz. Am Bodensee wird die Krise der Solarindustrie greifbar. Die Konstanzer Sunways AG hat 2011 Module mit einer Leistung von insgesamt 66,8 Megawatt installiert – noch nie in der knapp 20-jährigen Geschichte des Unternehmens waren es mehr. Trotzdem ist Sunways tief in die roten Zahlen gerutscht. Grund ist vor allem der massive Preisverfall, der Produzenten von Photovoltaik-Modulen schwer zu schaffen macht.

Wie stark Sunways darunter leidet, zeigt sich in der Bilanz: Nach vorläufigen Zahlen setzte das Unternehmen 2011 nur noch rund 115 Millionen Euro um. Im Vorjahr waren es 222,7 Millionen Euro. Das operative Betriebsergebnis (Ebit) dürfte etwa minus 34 Millionen Euro betragen. Wie das Unternehmen mitteilt, war das Ebit in den beiden letzten Quartalen konstant. Damit betrug der operative Verlust zwischen Oktober und Dezember erneut knapp zwölf Millionen Euro.

Rechnet man außerordentliche Aufwendungen mit ein, sieht es noch düsterer aus. So belasten laut Sunways „einmalige Sondereffekte“ durch Rückstellungen und Wertberichtigungen das Betriebsergebnis mit einem „niedrig zweistelligen Millionenbetrag“. Zudem seien im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme durch den chinesischen LDK Konzern Einmalbelastungen von weiteren 22 Millionen Euro entstanden.

„Die Transaktion mit der LDK Solar hat zwar das Quartalsergebnis belastet. Allerdings sehen wir die beabsichtigte Mehrheitsbeteiligung als einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Entwicklung der Sunways AG und sind zuversichtlich, im globalen PV-Markt gemeinsam erhebliche Synergien realisieren zu können“, so Sunways-Vorstandschef Michael Wilhelm.

Die endgültigen Geschäftsbericht für das Jahr 2011 will Sunways am 30. März veröffentlichen.

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